Liegt sein Vater in dieser Nacht im Sterben - oder wurde er als ehemals ostdeutscher Spion enttarnt? Haben seine Eltern gemeinsam Suizid begangen - oder liegen sie auf Madeira am Strand? Oder hat er sich das alles nur ausgedacht? In dieser Spätsommernacht scheint für Georg Himmel alles, aber auch alles möglich zu sein. Als der junge Mann auf der Hochzeit seines besten Freundes in einem istrischen Grand Hotel eine Kurznachricht erhält, die sein Vater wohl eigentlich einer Affäre schicken wollte, beginnt für ihn eine lange Reise. Georg setzt sich in den alten Corsa und fährt los, um den Vater in den frühen Morgenstunden am Münchner Flughafen abzufangen und ein Auseinanderbrechen der Familie zu verhindern. Aber: Ist da überhaupt noch etwas zu retten? Sind die Eltern die, für die er sie immer gehalten hat? Oder wollte er sie dafür halten? Georg spürt Erinnerungen nach, versucht Hinweise zu finden auf Risse in der Ehe seiner Eltern, die er übersehen hat. Er stellt sich Urängsten und Hirngespinsten, seiner Einsamkeit, seinen Enttäuschungen. Zwischen Autobahnraststätten und Umleitungen erzählt "Trabant" vom Hoffen, Zaudern, Wüten und Bangen, vom stillen Gleiten durch die schwarze Nacht, vom Ankommen und einer großen Überraschung.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.02.2024VON SZ-AUTOREN
Stefan Sommer
rettet eine Familie
Georgs Smartphone vibriert. Eine SMS seines Vaters. In dem Moment, am Vorabend der Hochzeit seines besten Freundes in einem Grand Hotel an der kroatischen Riviera, bricht für ihn eine Welt zusammen. Sein Vater hat ihm die Kurznachricht nämlich nicht mit Absicht zugeschickt, sondern offensichtlich den falschen Empfänger ausgewählt. Denn eigentlich will sich der Vater in der SMS mit einer Lisa verabreden, um sie in aller Herrgottsfrüh am Münchner Flughafen zu treffen. Plant Georgs Vater, die Familie zu verlassen? Der Roman „Trabant“ von SZ-Jetzt-Autor Stefan Sommer erzählt, wie Georg alles versucht, seine heile Mutter-Vater-Kind-Welt zu retten. In Echtzeit hetzt die Geschichte mit ihrer Hauptfigur in einem metallicblauen Opel Corsa über nächtliche Autobahnen Osteuropas – und mitten in die Urängste eines jungen Menschen. Wird er rechtzeitig am Flughafen ankommen? Und wenn ja, wer wartet da schon auf ihn?
SZ
Stefan Sommer: Trabant. Roman. Otto Müller Verlag, Salzburg 2024. 236 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Stefan Sommer
rettet eine Familie
Georgs Smartphone vibriert. Eine SMS seines Vaters. In dem Moment, am Vorabend der Hochzeit seines besten Freundes in einem Grand Hotel an der kroatischen Riviera, bricht für ihn eine Welt zusammen. Sein Vater hat ihm die Kurznachricht nämlich nicht mit Absicht zugeschickt, sondern offensichtlich den falschen Empfänger ausgewählt. Denn eigentlich will sich der Vater in der SMS mit einer Lisa verabreden, um sie in aller Herrgottsfrüh am Münchner Flughafen zu treffen. Plant Georgs Vater, die Familie zu verlassen? Der Roman „Trabant“ von SZ-Jetzt-Autor Stefan Sommer erzählt, wie Georg alles versucht, seine heile Mutter-Vater-Kind-Welt zu retten. In Echtzeit hetzt die Geschichte mit ihrer Hauptfigur in einem metallicblauen Opel Corsa über nächtliche Autobahnen Osteuropas – und mitten in die Urängste eines jungen Menschen. Wird er rechtzeitig am Flughafen ankommen? Und wenn ja, wer wartet da schon auf ihn?
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Stefan Sommer: Trabant. Roman. Otto Müller Verlag, Salzburg 2024. 236 Seiten, 24 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Als ein durchaus absonderliches aber faszinierendes Buch beschreibt Undine Fuchs Stefan Sommers Roman. Bei dessen Hauptfigur ist der Name Programm: Georg Himmel ist fasziniert von Himmelskörpern, würde sich am liebsten nur mit dem fernen Stern Beteigeuze beschäftigen. Freilich hat er laut Fuchs durchaus anderes zu tun, zunächst soll er auf der Hochzeit seines besten Freundes sprechen, später vermutet er, dass sein Vater eine Affäre hat, und versucht, seine Familie zusammen zu halten. Der Roman entfaltet sich im Weiteren als ein Roadtrip, die Hauptfigur verheddert sich in Hirngespinste, in die auch eine Agentenerzählung hinein spielt, resümiert Fuchs. Subtil wird dieser Georg Himmel nicht gezeichnet, stellt sie klar, auch der Plot ist einigermaßen drüber, aber beides sind in diesem Buch keine bugs, sondern features. Ein gleichermaßen kurioses und eigensinniges Buch ist das, schließt die durchaus angetane Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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