In Zeiten einer globalisierten Finanz-, Kapital- und Herstellungsvernetzung sind die Anforderungen an eine international synchronisierte Erwerbsregulierung drastisch gestiegen. Eine Vielzahl multinationaler Unternehmen produziert und verkauft ihre Waren auf dem internationalen Wirtschaftsmarkt. Dies bedeutet, dass sie sowohl im Hinblick auf die allgemeine ökonomische und politische Entwicklung als auch hinsichtlich der rechtlichen Konzepte und Systeme der Erwerbsregulierung an mitunter sehr unterschiedliche institutionelle Rahmenbedingungen gebunden sind. Diese Bindung stellt die Unternehmen vor eine enorme Aufgabe bei der Organisation ihrer Arbeitsprozesse sowie bei der Einhaltung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerrechten. Es droht ein Konflikt zwischen Wohlstandsvermehrung und einer sozialgerechtfertigten Partizipation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am generierten Wohlstand. Diese Untersuchung hinterfragt die ökonomische Praxis multinationaler Unternehmen am Beispiel des Internationalen Arbeitsrechts. Im Jahr 2024 wurde in der Europäischen Union die Europäische Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) verabschiedet, auf die in dieser aktualisierten Fassung eingegangen wird.