Wackelpudding-Knie, Present Moments, Krafttiere und ganz viele Tränen
Eine bunt schillernde Libelle schmückt ein ganz zauberhaftes Cover, hinter dem sich eine tief emotionale, bewegende, berührende und besondere Geschichte verbirgt. Kimberly hat einen Liebesmenschen verloren, ihr Mann starb bei
einer OP, unverhofft. Tags zuvor hat Kimberly sich noch auf seine Entlassung gefreut. Doch von einer…mehrWackelpudding-Knie, Present Moments, Krafttiere und ganz viele Tränen
Eine bunt schillernde Libelle schmückt ein ganz zauberhaftes Cover, hinter dem sich eine tief emotionale, bewegende, berührende und besondere Geschichte verbirgt. Kimberly hat einen Liebesmenschen verloren, ihr Mann starb bei einer OP, unverhofft. Tags zuvor hat Kimberly sich noch auf seine Entlassung gefreut. Doch von einer Sekunde auf die andere, ist ihre Welt eine andere. Es sind immer nur Sekunden…
Extrem intensiv begegnet man den Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen, die Kimberly beschreibt, wenn eine geliebte Person stirbt. Es ist die schonungslose Realität, die die, die weiterleben „dürfen“, aushalten müssen. Kimberly will es nicht nur aushalten sondern durchleben, um danach weiterleben zu können ohne unterzugehen.
Ihre Worte gehen direkt über ins Fühlen. Ein Weg voller Mut und Stärke, ohne Schnörkel, mit scharfen Kanten und harten Ecken – ein vergleichloser Kraftakt auf dem gezwungenen Weg zu einem neuen Selbst. Und mit ganz viel Weinen, nicht nur Kimberley laufen in diesem Buch die Tränen…
Was es mit der Libelle auf sich hat, erfahren wir im Verlauf des Buches.
Die Natur ist ein immenser Kraftspender: Waldbaden, Bachabtauchen und immer wieder Libellen.
Die Erzählung von Kimberley erscheint phasenweise sehr bunt, beflügelt, besonders und vielfältig, so wie das Leben – und das ist es ja (für sie) auch. Doch die stillen Herz- & Schmerzmomente sind immer wieder eingestreut, prägnant und heftig.
Wackelpudding-Knie, die Zeit des reinen Funktionierens direkt nach dem Tod, der Schockzustand und als er nachläßt, die Realität, die plötzlich mit Wucht Einzug in den Alltag nimmt, Ablenkungen, Angstzustände & Panikattacken, aber auch klare Momente… und immer wieder Tränen, die einfach so laufen, bewußt und unbewußt und auch, um zu verarbeiten und zu heilen.
Kimberly hat ein starkes Netzwerk um sich herum, das sicher dazu beiträgt, irgendwo und irgendwie aufgefangen zu werden. Ein Stück Selbstöffnung gehört dazu. Wie geht es aber Menschen, die allein dort hineinfallen…?
Das Buch macht traurig und es macht angst, weil man sich ungern damit auseinandersetzen möchte, es macht aber auch neugierig, wie man damit umgehen kann und es birgt Überraschendes.
Unweigerlich wird man in die Tiefe des Erlebens und die Schmerzen der Trauer hineingerissen, aber auch in das Auftauchen und die Verarbeitung. Es ist krass. Weinen tue ich bei diesem Buch sowieso, aber diesen Schmerz ertragen als Betroffene?!
Zwischendurch mußte ich ein paar Tage Lesepause einlegen, denn man fühlt sich mit zunehmender, gelesener Seitenzahl wie eine Trauerbegleitung an Kimberley’s Seite und muß erst mal verarbeiten, was man mit ihr „erlebt“ und durchatmen.
An manchen Stellen ist ihr Alltag sehr bunt und quirlig, was vielleicht der Ablenkung dient, was aber fast ein bißchen überdreht erscheint. Das Buch ist ein Werdegang, Heilung durch Selbstheilung, und Kimberley ist eine sympathische Mut-machende Meisterin!
Ein sehr intensives Buch... man muß wissen, ob man es schafft, diese Schritte mit ihr zu gehen.
Zitat (S. 126):
Nichts hat mehr mit meinem Leben zu tun, weil es mein Leben nicht mehr gibt, obwohl ich am Leben bin!
Auf jeden Fall bitte Taschentücher bereitlegen!