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Blut ist dicker als Bier. Die wundersame Menschwerdung des Roman Walter.
"Natürlich war es toll, einen Sohn gezeugt zu haben, doch wo blieb ich bei der ganzen Sache, jetzt mal ganz persönlich? Wo war mein Ich geblieben? Jahrelang hatte ich es modernisiert, aufgetunt und mehrmals umlackiert wie ein Hobbyschrauber seinen alten Alfa Romeo. Jetzt auf einmal war es nicht mehr da oder, eher vielleicht, nicht mehr da, wo ich es zuletzt geparkt hatte ..."

Produktbeschreibung
Blut ist dicker als Bier.
Die wundersame Menschwerdung des Roman Walter.

"Natürlich war es toll, einen Sohn gezeugt zu haben, doch wo blieb ich bei der ganzen Sache, jetzt mal ganz persönlich? Wo war mein Ich geblieben? Jahrelang hatte ich es modernisiert, aufgetunt und mehrmals umlackiert wie ein Hobbyschrauber seinen alten Alfa Romeo. Jetzt auf einmal war es nicht mehr da oder, eher vielleicht, nicht mehr da, wo ich es zuletzt geparkt hatte ..."
Autorenporträt
Stefan Rehberger, 1972 geboren, wuchs in der Nähe von Frankfurt am Main auf und lebt seit einem Studium der Germanistik und Slawistik in Berlin. Er hat als Drehbuchautor und Storyliner gearbeitet, unter anderem für "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" und "Verliebt in Berlin".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.2008

Drei-Fronten-Krieg

Was ist zu erwarten von einem Drehbuchautor, der für "Gute Zeiten - schlechte Zeiten" und "Verliebt in Berlin" geschrieben hat? Herzschmerz in Drei-Seiten-Kapiteln? Marion mag Frank, der aber Marions Schwester Bella? Man würde Stefan Rehberger Unrecht tun, sein Talent auf das eines Storyliners für Vorabendseichtigkeit zu reduzieren. Aber viel mehr ist zu seiner beruflichen Biographie nicht zu sagen. Ähnliches gilt für den Protagonisten seines zweiten Romans "Träum weiter!": Roman Walter ist ein mäßig engagierter Berliner Werbetexter und Lebemann mit unaufregendem Leben, ein "Herr Lehmann" ohne Mauerfall. Bis er Patrizia kennenlernt. Die Karrierefrau ist anders, aber leider auch nicht aufregender als er. Interessanter werden die beiden und damit auch das Buch, als Patrizia das gemeinsame Kind auf die Welt bringt und gleichzeitig Romans Vater einen Schlaganfall erleidet. So steht im Kreißsaal statt Roman Patrizias Chef und (angeblich ehemaliger) Liebhaber Holger. Roman trägt von nun an einen recht unterhaltsamen Drei-Fronten-Krieg aus: gegen die widerspenstige Freundin, den sturen Vater und den in seiner Korrektheit ekelhaften Super-Holger, dessen kecke Verwandte Roman zu allem Überfluss noch Avancen macht. Sein Kind ist selbstverständlich ein Schatz, um den sich zu kümmern das Größte ist. Diese Geschichte erinnert dann doch an eine Serie, und zwar an "Californication", die aber immerhin zum Besten zählt, was derzeit im Fernsehen ausgestrahlt wird. Wie in "Träum weiter" leben ihre Protagonisten in guten Zeiten von Biergelassenheit und Sex, in schlechten Zeiten von Eifersucht und emotionsüberladenen Familienquerelen. "Californication" mag radikaler, spannender und origineller sein (und dabei ohne albernes Ausrufezeichen auskommen!), aber das macht "Träum weiter!" noch nicht zu einem schlechten Buch (Stefan Rehberger: "Träum weiter!" Roman. Rowohlt Verlag, Berlin 2008. 320 S., br. 14,90 [Euro].) mwit.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Vatersein, ach! Verena Mayer weiß schon Bescheid über dieses Abenteuer, ob es nun in Berlin-Mitte stattfindet oder sonstwo. Einen Text über Geburtsvorbereitungskurse und Extremerfahrungen mit Windel und Flasche, wie ihn Stefan Rehberger schreibt, würde sie durchaus gerne lesen, wenn das satirische Potential solcher "Abenteuer" ausgeschöpft würde. Dass der Autor lieber allzu detailliert und ohne erlösenden "Cliffhanger" vorgeht und sein Buch sich zwischen tiefsinnigem Roman oder Witzbuch nicht entscheiden kann, dampft für Mayer das Zielpublikum auf diejenigen Leser ein, die einen mit "Berufsmüßiggängern" besetzten und ohne schlagende Dialoge auskommenden Berlin-Roman suchen.

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