Lilian Morrison hat endlich ihre Familie gefunden und führt mit ihrem Verlobten Sam ein schönes Leben in Kapstadt. Doch sehnt sie sich danach, herauszufinden, was mit ihrer Schwester geworden ist, die sie nach der Flucht ihrer Eltern aus Deutschland in den Wirren des zweiten Weltkrieges verloren
hat. Lilian war zwar noch ein Baby, doch ihr Vater erzählt immer wieder liebevoll von ihrer großen…mehrLilian Morrison hat endlich ihre Familie gefunden und führt mit ihrem Verlobten Sam ein schönes Leben in Kapstadt. Doch sehnt sie sich danach, herauszufinden, was mit ihrer Schwester geworden ist, die sie nach der Flucht ihrer Eltern aus Deutschland in den Wirren des zweiten Weltkrieges verloren hat. Lilian war zwar noch ein Baby, doch ihr Vater erzählt immer wieder liebevoll von ihrer großen Schwester.
Zusammen mit Sam und ihrem Vater reist sie nach England, um dort noch etliche Dinge zu regeln, bevor sie endgültig nach Kapstadt zieht. Dabei stößt sie auf eine Spur, bei der sie Details über den Tod ihrer Schwester erfährt. Derart angesteckt, will sie nun endgültig wissen, was passiert ist.
Währenddessen kämpft Lilians Großmutter Lotte gegen den Rassismus, der in Südafrika herrscht. Und Ceara Foley, die in Dublin eine Schreiner-Werkstatt führt, baut ein Kästchen aus Holz, verziert mit Motiven, welche ihr im Traum erschienen sind.
Mit dem ersten Teil "Die silberne Spieldose" hat mich die Autorin in eine Welt geführt, in der Trauer, Not und Tod eine große Rolle spielen. Die Verfolgung der Juden, die damit verbundene Not und das Auseinanderreißen der Familie standen im Mittelpunkt.
Im zweiten Teil spinnt die Autorin die Geschichte weiter und erzählt, wie es den einzelnen Charakteren ergangen ist, nachdem ihnen die Flucht in das weit entfernte Kapstadt gelungen ist.
Diesmal dreht sich die Geschichte nicht um Paul Blumenthal, der aber eine größere Nebenrolle spielt. Wir befassen uns mit Lilian, die endlich einen großen Teil ihrer Familie wiedergefunden hat. Auch die Liebe meint es gut mit ihr. Sie ist verlobt mit Sam und beide wollen gemeinsam in Kapstadt ein neues Leben beginnen.
Doch immer wieder nagt es an Lilian, denn sie vermisst ihre Schwester, die leider bei einer Bombenexplosion im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam.
Lilian ist eine sehr sympathische Frau. Sie versucht, es jedem Recht zu machen, auch sich selbst und so nimmt sie den Kampf mit sich selbst auf und versucht herauszufinden, was passiert ist. Dies wird sehr emotional und ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen. Ebenso war ich froh, Taschentücher griffbereit zu haben.
Als zweiten Strang erleben wir, wie Lotte, Lilians Großmutter, mit den Tücken des Rassismus zu kämpfen hat. Lotte führt ein Haus namens Blue Heart, in dem benachteiligte Personen für kurze Zeit Unterschlupf finden können. Frauen und Kinder bekommen dort Hilfe, Essen und einen Platz zum Schlafen, wenn es mal knapp wird. Als eines Tages eine schwarze Frau dort Unterschlupf bekommt, soll Lotte dafür büßen.
Der dritte Hauptteil führt uns nach Dublin in eine Schreiner-Werkstatt, die von Ceara Foley geführt wird. Ceara hat immer wiederkehrende Albträume, Ängste und ist auch sonst eine sehr introvertierte Person. Allerdings führt sie eine glückliche Ehe mit ihrem Mann Aiden. Als die Ängste eines Tages überhand nehmen, holt sie sich professionelle Hilfe. Ein Psychiater führt sie zu den Ursprüngen der Ängste zurück. Allerdings leidet Ceara an Amnesie. Seit sie bei einer Explosion mit 9 Jahren knapp mit dem Leben davongekommen ist, weiß sie nicht mehr, was vorher alles passiert ist.
Diese drei Frauen verbindet so vieles und es ist sehr spannend und auch sehr emotional zu lesen, wie die drei Stränge sich langsam miteinander vermischen. Die Charaktere muss man einfach gern haben, da sie authentisch sind. Sie haben so viel Tiefe und man merkt auch deutlich, dass die Autorin die Charaktere sehr lieb gewonnen hat. Denn gerade die gefühlvolle Erzählweise der einzelnen Geschehnisse macht die Geschichte zu etwas sehr Besonderem.
Insbesondere Peter, Lilians Vater, hat mich sehr berührt. Er ist es, der am meisten verdient hat, zu wissen, was passiert ist. Sein Leidensweg, der im ersten Teil "Die silberne Spieldose" beginnt, endet erst im zweiten Teil und dies mit einer sehr wunderschönen, sehr rührenden Geste seines Enkelsohnes.