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Die Geschichte einer gefährlichen Flucht
Zu fünft brechen sie auf: Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Ángel. Die Jugendlichen haben sich erst vor kurzem kennengelernt, aber sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen es über die Grenze in die USA schaffen. Vor ihnen liegen mehr als zweieinhalbtausend Kilometer durch ganz Mexiko, die sie als blinde Passagiere auf Güterzügen zurücklegen müssen. Nicht nur Hunger und Durst, Hitze und Kälte sind ihre Gegner - unterwegs lauern auch noch zahlreiche andere Gefahren: Unfälle, Banditen, korrupte Polizisten, Drogenhändler und Menschenschmuggler. Doch…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte einer gefährlichen Flucht

Zu fünft brechen sie auf: Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Ángel. Die Jugendlichen haben sich erst vor kurzem kennengelernt, aber sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen es über die Grenze in die USA schaffen. Vor ihnen liegen mehr als zweieinhalbtausend Kilometer durch ganz Mexiko, die sie als blinde Passagiere auf Güterzügen zurücklegen müssen. Nicht nur Hunger und Durst, Hitze und Kälte sind ihre Gegner - unterwegs lauern auch noch zahlreiche andere Gefahren: Unfälle, Banditen, korrupte Polizisten, Drogenhändler und Menschenschmuggler. Doch wenn sie zusammenhalten, haben sie eine Chance!

Brandaktuell und absolut mitreißend

Nicht erst seit der Präsidentschaft von Donald Trump ist die menschenfeindliche Grenz- und Einwanderungspolitik an der Grenze zwischen den USA und Mexiko ein großes Diskussionsthema. Und auch wenn seine Amtszeit vorbei ist, geht das Leiden weiter: Der rechtskonservative Gouverneur von Texas hat Trumps Mauerbau-Projekt wieder aufgenommen, noch immer müssen tausende Migrant_innen tagtäglich um ihr Leben fürchten.

"Train Kids" bereitet das hochaktuelle Thema für Jugendliche auf - als fesselnde und gefühlvolle Abenteuergeschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Für maximale Realitätsnähe und einen informativen Mehrwert hat Autor Dirk Reinhardt wochenlang vor Ort recherchiert. Durch den einprägsamen Schreibstil in Verbindung mit dem ernsten Hintergrund empfiehlt sich das Buch sowohl als Deutsch-Lektüre als auch für den Politikunterricht.

"(...) Auch dieses Mal gelingt ihm [Dirk Reinhardt] die Balance zwischen Information und Unterhaltung, Spannung und Nachdenklichkeit. Nicht nur wegen seiner erschreckenden Aktualität ist "Train Kids" deshalb schon heute ein Muss für alle Leserinnen und Leser ab 13 Jahren!" Deutschlandfunk

Autorenporträt
Dirk Reinhardt, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Germanistik. Nach seiner Promotion war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als freier Journalist tätig. 2009 erschien sein erstes Kinderbuch, dem bald weitere folgten. 2016 wurde er mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet.
Rezensionen
"Absolut empfehlenswert!" Main-Echo 20170624

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Sieglinde Geisel reißt die hier erzählte Geschichte jugendlicher Migranten aus Mexiko nicht zuletzt deshalb so mit, weil sie vom Autor erfährt, dass nichts davon erfunden ist, sondern vor Ort recherchiert und aufgeschrieben. Dirk Reinhardt erzählt von der Schicksalsgemeinschaft dreier Freunde auf der Flucht vor Korruption, dem Elend und der Armut ihrer Heimat, immer bedroht von Banditen, Hunger und Durst und in der Hoffnung auf etwas Glück und Verständnis. Die exemplarische Anlage der Figuren tritt laut Geisel bald in den Hintergrund, und die Jugendlichen gewinnen an Kontur, je mehr sie erleben und erleiden.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.03.2015

Flucht an den Rio Bravo
Jugendliche aus Guatemala auf dem Weg in die USA
Das Glück liegt etwa 2200 Kilometer entfernt. Das meinen zumindest viele Tausende in Guatemala, Honduras, Nicaragua oder El Salvador. Etwa 300 000 Menschen aus den Armenvierteln Mittelamerikas überwinden auf abenteuerlichen Wegen Jahr für Jahr die Südgrenze Mexikos, durchqueren dieses riesige Land, um endlich ihr elendes Dasein abzuschütteln und im vermeintlichen Paradies, den Vereinigten Staaten, ein neues Leben zu beginnen. Doch nur die wenigsten schaffen die weite und brandgefährliche Reise. Die meisten werden von Polizisten und Soldaten eingefangen und zurückgeschickt. Das ist noch die menschlichere Variante. Viele andere werden von Banden ausgeraubt, verprügelt, erpresst oder gar gefoltert und ermordet.
  Der Jugendbuchautor und promovierte Historiker Dirk Reinhardt, bekannt geworden vor allem durch seinen Roman über die NS-Widerstandsgruppe Edelweißpiraten , hat sich an ein schwieriges, hochaktuelles Thema gewagt. Doch die Wahrnehmung darüber in Deutschland ist sehr begrenzt. Hier wird zwar hitzig über Migranten aus dem Nahen Osten und dem Balkan diskutiert, die unglaublichen, von Korruption und Verbrechen geprägten Zustände in Mexiko mit seinen gewaltigen Flüchtlingsströmen berühren hierzulande aber kaum jemanden.
  Reinhardt, der vor Ort recherchiert hat, schätzt, dass pro Jahr allein 50 000 Jugendliche, meist auf Güterzügen, versuchen, sich in die USA durchzuschlagen. Viele suchen ihre Väter oder Mütter, die schon Jahre zuvor das Abenteuer auf sich genommen haben, und zu ihren Kindern bestenfalls noch Kontakt mit Geldschecks halten. Seine „Train Kids“, zwischen elf und 16 Jahre alt, haben also durchaus reale Vorbilder. Ihrem Mut, ihrem Zusammenhalt und ihrem eisernen Willen, das nahezu Unmögliche zu versuchen, ist dieser realitätsnahe Roman gewidmet.
  Eigentlich geht es auf den gut 300 Seiten „nur“ um eine Eisenbahnfahrt vom guatemaltekischen Grenzfluss Rio Suchiate bis zum Rio Bravo, der in den USA Rio Grande heißt. Doch wie in einem spannenden Road Movie, in dem es ja auch oft um gefährliche Ziele geht, die in der Ferne liegen, ist die Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd. Miguel, Fernando, Emilio, Angel und das Mädchen Jaz, als Junge verkleidet, müssen ständig kämpfen, gegen glühende Hitze, eiskalte Nächte und auf die Waggons peitschende Bäume. Sie erleiden schlimme Verletzungen, müssen den Polizeirazzien ausweichen und sich mit üblen Verbrechern und Mörderbanden wie den „Zetas“ herumschlagen. Sie erleben eigennützige wie auch menschenfreundliche Helfer, die entlang der Bahnstrecke einige Migranten-Herbergen unterhalten. Und nicht zuletzt kommen sich noch der Erzähler Miguel und Jaz etwas näher.
  Doch ihre Wege trennen sich wieder, und nicht alle Jugendlichen halten bis zum Ende durch. Doch auch die werden es immer wieder versuchen, das zeigt die Erfahrung. Zu aussichtslos ist das Leben im verwahrlosten Vorhof der USA. Selten ist der etwas abgegriffene Spruch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ so treffend wie für die tapferen „Train Kids“. (ab 13 Jahre)
RALF HUSEMANN
Dirk Reinhardt : Train Kids.  Gerstenberg 2015. 320 Seiten, 14,95 Euro.
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