"Im knappen Reisegepäck, das die Auswahl der Bücher aus den vier vergangenen Jahrzehnten enthält, sollte eines auf keinen Fall fehlen: Grete Weils Roman 'Tramhalte Beethovenstraat'." (Süddeutsche Ztg.)
Amsterdam 1942. Nacht für Nacht der gleiche Vorgang: auf der verdunkelten Straße das Geräusch hastiger Schritte, halblaute Kommandos, dann das Anfahren von Trambahnen. Erst spät begreift Andreas, Berichterstatter einer Münchner Zeitung in Holland, dass in den Sonderwagen Juden abtransportiert werden. Er versucht zu helfen und kann am Ende doch nichts verhindern ... Es gibt neben dem Mut zum Widerstand jenen Mut zur unerbittlichen Gewissens- und Vergangenheitsforschung. Gegen das Vergessen hat Grete Weil ein Leben lang angeschrieben.
Amsterdam 1942. Nacht für Nacht der gleiche Vorgang: auf der verdunkelten Straße das Geräusch hastiger Schritte, halblaute Kommandos, dann das Anfahren von Trambahnen. Erst spät begreift Andreas, Berichterstatter einer Münchner Zeitung in Holland, dass in den Sonderwagen Juden abtransportiert werden. Er versucht zu helfen und kann am Ende doch nichts verhindern ... Es gibt neben dem Mut zum Widerstand jenen Mut zur unerbittlichen Gewissens- und Vergangenheitsforschung. Gegen das Vergessen hat Grete Weil ein Leben lang angeschrieben.
"In dem knappen Reisegepäck, das die Auswahl der Bücher aus den vier vergangenen Jahrzehnten enthält, sollte eines auf keinen Fall fehlen: Grete Weils Roman 'Tramhalte Beethovenstraat'." Süddeutsche Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Burkhard Müller ist dem Verlag dankbar für die Wiederentdeckung des Romans der Fotografin Grete Weil. Wie die Autorin eigene Erinnerungen an Amsterdam während der deutschen Besatzung mit der Geschichte eines jungen Schriftstellers zwischen Pflicht (der Arbeit für die reichsdeutsche Presse) und Kür verbindet, der mit Schrecken die Judendeportationen beobachtet, scheint Müller lesenswert vor allem, da Weil die Balance zwischen Dokument und Fiktion im Buch gelingt. Der träumerisch existenzialistische Ton des erstmals 1963 erschienenen Romans erinnert Müller an Koeppen. Keine hohe Literatur, meint er, aber wahre.
© Perlentaucher Medien GmbH
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