Wenn sich ein Individuum der binären Geschlechtseinteilung entzieht, wird das Alltagswissen instabil: Durch die Konstituierung eines 'Anderen' gegenüber dem menschlich 'Normalen' werden Individuen aus dem Bereich des Menschlichen ausgeschlossen, sie gelten als kulturell nicht intelligibel (Butler).Annette Raczuhn greift ein Forschungsdesiderat in diesem Bereich auf, indem sie erstmals die Produktion von gesellschaftlich geteiltem Wissen anhand der kulturellen Repräsentation von Transsex_ in Filmen untersucht. Mit den Theoremen »Wrong Body Story«, Voyeurismus, Beichtpraxis und dem Passing-out zeigt sie die gesellschaftliche Diskrepanz zwischen wissenschaftlicher Konstruktion und Alltagsverständnis auf.
»Annette Raczuhns Arbeit hätte bei aller theorielastigkeit ein fades und trockenes Buch werden können. Wer sich aber darauf einlässt, querlesen und nachschlagen funktioniert ebenso wunderbar, wird hingegen mit einer äußerst aufschlussreichen Lektüre belohnt.« Elisabeth Streit, WeiberDiwan, Winter 2019 »Eine beeindruckende Dissertation.« Hans Helmut Prinzler, www.hhprinzler.de, 07.01.2019 Besprochen in: Heilbronner Stimme, 04.08.2021, Ranjo Doering