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Es macht die Eigenart der Gesellschaft in den Nachfolgestaaten des Dritten Reiches aus, daß sie sich auf dem Boden der Resultate bewegt, die der Nationalsozialismus geschaffen hat. Hierzu gehört eine besonders innige Beziehung zum Staat, gestiftet durch das kollektiv beschwiegene Fundament von Massenmord und Vernichtungskrieg. In diesen Verbrechen hat sich die Bevölkerung mit dem Staat zum Volksstaat vereinigt. Während der traditionelle faschistische Staat der absolute Souverän ist, erscheint heute der starke Staat selber als Feind. Dennoch ist das nicht einfach eine Parallele zum…mehr

Produktbeschreibung
Es macht die Eigenart der Gesellschaft in den Nachfolgestaaten des Dritten Reiches aus, daß sie sich auf dem Boden der Resultate bewegt, die der Nationalsozialismus geschaffen hat. Hierzu gehört eine besonders innige Beziehung zum Staat, gestiftet durch das kollektiv beschwiegene Fundament von Massenmord und Vernichtungskrieg. In diesen Verbrechen hat sich die Bevölkerung mit dem Staat zum Volksstaat vereinigt. Während der traditionelle faschistische Staat der absolute Souverän ist, erscheint heute der starke Staat selber als Feind. Dennoch ist das nicht einfach eine Parallele zum Liberalismus. Denn das Individuum im neoliberal-demokratischen Faschismus wird nicht einfach als freier und gleicher Bürger begriffen, sondern als Ministaat, der gemeinsam mit den anderen Ministaaten eine populistische Bewegung konstituiert, die weiß, was richtig ist und daher auch dem Gesamtstaat reinreden kann, wenn dieser gegen das gesunde Volksempfinden agiert. Der ideale, wenn auch nicht einzig mögliche Führer dieser populistischen Bewegung ist Haider. Zentrales Moment der demokratischen Volksgemeinschaft ist die Verinnerlichung von Herrschaft, die adäquate faschistische Herrschaftsform die direkte Demokratie. Die Demokratiebegeisterung beispielsweise eines Haider kann nicht als Wiederbelebung alter faschistischer Vorstellungen abgetan werden. Sie sollte Anlaß für eine erneute Diskussion über das Verhältnis von Faschismus und Demokratie vor allem in den postnationalsozialistischen Gesellschaften sein.