Thema der 2005 durchgeführten Konferenz "Transformation" der Erinnerungskulturen war die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Veränderungen der europäischen Erinnerungskulturen seit der Umwälzung 1989/90, vor allem in Mittelost- und Osteuropa nach dem Ende der kommunistischen Systeme. Diese grundlegend veränderte historische Konstellation wirkte auch in Westeuropa und nicht zuletzt in Deutschland, das an den Entwicklungen im Osten und im Westen partizipierte und den internationalen Diskussionsprozess nicht unerheblich beeinflusste. Aufs Ganze gesehen ging es um Entwicklungstendenzen der europäischen Erinnerungslandschaft. Die Konferenz konzentrierte sich auf eine Reihe von "Fällen", auf Polen, Tschechien, Ungarn, Russland, Deutschland sowie Frankreich und Italien. Die nationalen Spezifika traten bei der Betrachtung in den Vordergrund, doch wurde auch versucht, die europäischen kommunikativen Zusammenhänge zwischen den Erinnerungskulturen zu beleuchten und der Frage nachzugehen, inwieweit eine europäische Erinnerungskultur ein realistisches Projekt ist. Die internationale Konferenz führte Historiker und Historikerinnen von Universitäten, Forschungsinstituten, Archiven und Gedenkstätten aus sechs Ländern zusammen.