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Für die Analyse historischer Raumordnungen und ihrer Dynamisierung spielen die Künste und insbesondere die Literatur eine entscheidende Rolle. Der Band untersucht literarisch inszenierte Raumordnungen mit ihren konkreten und abstrakten, realen und imaginären Orten, Topoi und Mikrokosmen. Angesichts der geopolitischen Umwälzungen in Europa sowie der Globalisierung ist der Raum seit den 1980er Jahren - mit dem spatial turn in den Geistes- und Sozialwissenschaften - zu einer Hauptkategorie der Analyse avanciert: Raum 'entsteht' in einem vielschichtigen gesellschaftlichen und kulturellen Prozess,…mehr

Produktbeschreibung
Für die Analyse historischer Raumordnungen und ihrer Dynamisierung spielen die Künste und insbesondere die Literatur eine entscheidende Rolle. Der Band untersucht literarisch inszenierte Raumordnungen mit ihren konkreten und abstrakten, realen und imaginären Orten, Topoi und Mikrokosmen. Angesichts der geopolitischen Umwälzungen in Europa sowie der Globalisierung ist der Raum seit den 1980er Jahren - mit dem spatial turn in den Geistes- und Sozialwissenschaften - zu einer Hauptkategorie der Analyse avanciert: Raum 'entsteht' in einem vielschichtigen gesellschaftlichen und kulturellen Prozess, in dem die spezifische Verortung kultureller Praktiken und die Dynamik sozialer Beziehungen auf die Veränderbarkeit und damit auf die Historizität von Raum hindeuten. Für die Analyse historischer Raumordnungen und ihrer Dynamisierung - wie sie die Beiträge in diesem Band für das 19. und 20. Jahrhundert unternehmen - spielen die Künste und insbesondere die Literatur eine entscheidende Rolle. Denn sie nutzt konkrete und abstrakte Räume, um historische und gesellschaftliche Prozesse zu beobachten und zu kommentieren, um konfliktreiche Begegnungen und Ereignisse zu inszenieren, um Visionen anderer Lebens- und Machtverhältnisse durchzuspielen. Das betrifft auch die Ungleichzeitigkeiten zwischen Metropole und Provinz, das komplexe Verhältnis von Innen- und Außenräumen, die Dynamik zwischen Raum- und Geschlechterordnungen sowie die vielfältigen (Nicht-)Orte des Transfers und der Transformation.
Autorenporträt
Ulrike Vedder ist Professorin für Neuere deutsche Literatur (Literatur des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Theorien und Methoden der literaturwissenschaftlichen Geschlechterforschung) an der Humboldt-Universität zu Berlin.