"Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?" - so fragt Religionsforschung vielfach nach dem Status von Religion in der Gegenwart. Doch Religion ist nicht nur Glaube. Sie entsteht und wirkt in einem Netz von individuellen und gesellschaftlichen Bezügen. Menschen leben, handeln und entscheiden auf der Basis von Religion - auch wenn sie nicht gläubig sind. Um diese Vielfalt von Bezügen und die Rolle von Religion darin zu begreifen, arbeitet Religionswissenschaft multidisziplinär. Für eine integrative Methodik nutzt die Autorin das rhetorische System und stellt ein Konzept rhetorischer Plausibilität ins Zentrum. Sie fragt: Wie wird Religion plausibel? Was wird durch Religion plausibel? Und wie läßt sich dieser Zusammenhang wissenschaftlich beschreiben? Am Beispiel von Unsterblichkeitsvorstellungen seit der Romantik wird gezeigt, wie Religion sich transformiert hat und neue Aufgaben für Individuen und Gesellschaft erfüllt.