Im Mittelpunkt des Buches stehen erzählte Lebensgeschichten von Berliner Unternehmern türkischer Herkunft. Der Autor setzt sich kritisch mit essenzialistischen Kulturkonzepten der immigrant business-Forschung auseinander und stellt die Frage, wie vermeintlich gegebene "kulturelle Grenzen" hergestellt werden und welche Rolle sie im Unternehmensalltag spielen. Hierzu wird das Konzept "Transkulturalität als Praxis" entwickelt. Diese Lesart der Biographien der Unternehmer zeigt nachdrücklich, wie Konstrukte "kultureller Grenzen" Handlungsrelevanz entfalten und wie sie in der Handlungspraxis - indem Akteure unbewusst oder strategisch auf sie rekurrieren - (re-)produziert, aber auch verändert werden. Damit ergänzt die Studie die aktuelle Diskussion über Inter- bzw. Transkulturalität um eine wichtige, innovative Perspektive.
»Robert Pütz bringt den so wichtigen angloamerikanischen Diskurs zum Verhältnis von ethnischen Identitäten und wirtschaftlichem Handeln nach Deutschland. Dabei gelingt es ihm sehr überzeugend, den konstruierten Charakter jedweder Identitäten darzustellen. [...] In einer methodisch ausgesprochen gründlichen Empirie, die besonders in ihrem qualitativ-hermeneutischen Zugang überzeugt, präsentiert der Autor eine reichhaltige und dichte Analyse der institutionellen Strukturen und individueller Lebenswege türkischer Unternehmer. Gerade aufgrund seines eindringlichen, plastischen Charakters ist dieses Buch sicherlich auch für die Lehre zu empfehlen.« Ilse Helbrecht, Die Erde. Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 1 (2005) »Das Buch ist für die Geographie in jedem Fall bereichernd, da es für einen reflektierten Umgang mit ethnischen Kategorisierungen plädiert. Auch ist das Konzept der 'strategischen Transkulturalität', das auf den Zusammenhang von Kultur und ökonomischen Handeln verweist, eine Erklärungshilfe für die Herstellung und Entstehung erfolgreichen Unternehmertums.« Felicitas Hillmann, Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, 3-4 (2005)