Dass wir in einer multikulturellen Gesellschaft leben, das steht längst fest. Dass dies Folgen hat für unser Gesundheitssystem, das haben erst wenige richtig verstanden. Auch das psychiatrische Versorgungssystem hat sich bisher zu wenig auf ethnografische Veränderungen eingestellt. Die Unwissenheit ist oft groß.
Die ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger konfrontieren psychiatrisch Tätige mit fremden kulturellen Bedingtheiten. Bei psychischen Krankheiten erschwert das den Umgangs- und Deutungsprozess von Krankheitsentwicklungen erheblich. Das Resultat ist oft Hilflosigkeit.
Th. Hegemann und R. Salman haben in diesem Handbuch Beiträge zusammengestellt, die die zentralen Aspekte der Arbeit mit kulturellen Minderheiten beschreiben und konkrete Arbeitsansätze vorstellen. Sie haben dazu ein internationales Autorenteam zusammengestellt. Erfahrungen aus England und den Niederlanden bereichern das Buch und geben für den deutschsprachigen Raum wichtige Orientierungspunkte.
Nilgün F. ist 62 Jahre alt und lebt seit 29 Jahren in der Bundesrepublik. Damals reiste sie ihrem Mann aus der Türkei nach Deutschland nach. Der hatte sich als "Gastarbeiter" anwerben lassen und inzwischen eine feste Stellung mit solidem Einkommen gefunden. Ihr Ehemann organisierte all die Jahre so gut wie alle Außenkontakte. Nilgün F. bleibt Haufrau und Mutter. Die deutsche Sprache lernt sie nur schlecht.
Als Nilgün F. auf Grund von Ängsten und Wahnvorstellungen plötzlich in die psychiatrische Klinik kommt, kann sie sich kaum verständlich machen. Die Unterbringung mit fremden Männern und Frauen auf einer Station erschreckt sie ebenso wie der medizinische Aufwand. Das Personal ist hilflos. Die Ärzte verabreichen sofort Medikamente. Als die Familie am anderen Tag zu Besuch kommt und eine völlig veränderte Ehefrau und Mutter vorfindet, eskaliert die Situation. Die kulturellen Gräben scheinen unüberbrückbar.
Die ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger konfrontieren psychiatrisch Tätige mit fremden kulturellen Bedingtheiten. Bei psychischen Krankheiten erschwert das den Umgangs- und Deutungsprozess von Krankheitsentwicklungen erheblich. Das Resultat ist oft Hilflosigkeit.
Th. Hegemann und R. Salman haben in diesem Handbuch Beiträge zusammengestellt, die die zentralen Aspekte der Arbeit mit kulturellen Minderheiten beschreiben und konkrete Arbeitsansätze vorstellen. Sie haben dazu ein internationales Autorenteam zusammengestellt. Erfahrungen aus England und den Niederlanden bereichern das Buch und geben für den deutschsprachigen Raum wichtige Orientierungspunkte.
Nilgün F. ist 62 Jahre alt und lebt seit 29 Jahren in der Bundesrepublik. Damals reiste sie ihrem Mann aus der Türkei nach Deutschland nach. Der hatte sich als "Gastarbeiter" anwerben lassen und inzwischen eine feste Stellung mit solidem Einkommen gefunden. Ihr Ehemann organisierte all die Jahre so gut wie alle Außenkontakte. Nilgün F. bleibt Haufrau und Mutter. Die deutsche Sprache lernt sie nur schlecht.
Als Nilgün F. auf Grund von Ängsten und Wahnvorstellungen plötzlich in die psychiatrische Klinik kommt, kann sie sich kaum verständlich machen. Die Unterbringung mit fremden Männern und Frauen auf einer Station erschreckt sie ebenso wie der medizinische Aufwand. Das Personal ist hilflos. Die Ärzte verabreichen sofort Medikamente. Als die Familie am anderen Tag zu Besuch kommt und eine völlig veränderte Ehefrau und Mutter vorfindet, eskaliert die Situation. Die kulturellen Gräben scheinen unüberbrückbar.