Im Zuge der verstärkten Auseinandersetzung mit globalgeschichtlichen Ansätzen hat die Erforschung von Verflechtungsprozessen in den letzten Jahren eine Konjunktur erlebt. Allerdings sind die meisten Arbeiten, die sich mit wechselseitigen Austauschprozessen zwischen verschiedenen Bevölkerungs- und Religionsgruppen befassen, der Moderne gewidmet. Zur Schließung dieser Lücke möchte der Sammelband beitragen, indem er neuere Forschungsansätze zur transkulturellen Verflechtung vorstellt und daraus abgeleitete Fragestellungen auf das Mittelalter und die Frühe Neuzeit anwendet. Die einzelnen Beiträge gehen dabei der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen sich Verflechtungen zwischen unterschiedlichen 'Kulturen', Regionen und sozialen Gruppen ereigneten, worin sich diese Verflechtungen zeigten und ob bzw. wie diese wahrgenommen wurden. Ferner richten die Beiträge den Blick auf Trägergruppen von Verflechtungsprozessen sowie auf Objekte, die als Bedeutungsträger solche Prozesse konstituierten. Somit ist der Band für all diejenigen von Interesse, die sich für die Erforschung der vielschichtigen Beziehungen zwischen Christen, Juden und Muslimen sowie zwischen Europa und der außereuropäischen Welt in der Vormoderne interessieren.
"Insgesamt kann festgehalten werden: Dank erhellender Einzelstudien, aber nicht zuletzt auch ihrer geglückten interdisziplinären und thematisch vielfältigen, aber auf Kernfragen fokussierten Zusammenstellung wird der Band dem Anspruch der Herausgeber, er möge vielfältiges "Erkenntnispotential" verflechtungsgeschichtlicher Studien vor Augen führen (XXIII), durchgängig gerecht."
Jenny Rahel Oesterle in: ZHF 45.2 (2018), 317-318
Jenny Rahel Oesterle in: ZHF 45.2 (2018), 317-318