In den deutschen Medien wird seit einiger Zeit das Thema Pflegenotstand heftig diskutiert. Der größte Teil der alten, pflegebedürftigen Menschen in Deutschland zieht die Pflege im eigenen Haushalt einer Heimunterbringung vor. In einer - sellschaft, in der immer mehr Frauen berufstätig sind und der Jahrzehnte lang geltende Automatismus der Zuweisung der Pflegeverpflichtung an Frauen e- diert, entsteht ein erhöhter Bedarf an Pflegepersonal. Die Pflegeleistung im P- vathaushalt entwickelt sich zu einem Wachstumssektor, für den weder der Staat noch die Anbieter privater Pflegdienste ausreichende und finanzierbare Angebote bereitstellen. Die Angehörigen und Betroffenen halten Ausschau nach Alterna- ven. Osteuropäische Frauen, Migrantinnen aus Polen, der slowakischen und tschechischen Republik, aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Lettland, Estland oder Litauen werden als 'rettende Engel' gesehen, die hier Abhilfe schaffen: sie ziehen in die Haushalte ein und stehen 24 Stunden als Rundum-Pflegerinnen zur Verfügung. Mit genau diesem Phänomen, dem Privathaushalt pflegebedürftiger (alter) Menschen als Arbeitsort für transnationale osteuropäische Migrantinnen, - schäftigt sich das Buch von Juliane Karakayal . Ihr geht es vor allem um die Perspektive der betroffenen Migrantinnen, die als "care worker" regulär oder irregulär in deutschen Haushalten beschäftigt sind. Die Autorin hat damit N- land betreten, denn zu der Frage der Betreuung und Pflege durch Migrantinnen gibt es in Deutschland bislang nur wenige empirische Untersuchungen. Die Grundlage dieser Arbeit bilden biographische Interviews, die Juliane Karakayal mit transnationalen Migrantinnen geführt hat. Die Interviewten leben mehrheitlich in den Haushalten ihrer Kunden bzw. Kundinnen und sind somitsehr spezifischen Arbeitsbedingungen unterworfen.
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