Im Kontext der sich neu etablierenden transnationalen Migrationsforschung konstatierte der Soziologe Ludger Pries, dass die neue Qualität transnationaler Migration nur verstanden werden könne, wenn sie raumsoziologisch als Ausdruck und Bestandteil der tendenziellen Entschachtelung von Flächen- und Sozialraum erklärt werde. Was aber macht die neue Qualität transnationaler Migration aus? Was meint Entschachtelung von Flächen- und Sozialraum? Den ersten Teil des Buches widmet Annemarie Matthies diesen Fragen: Aus raumsoziologischer Perspektive wird erörtert, welches Raumverständnis dem transnationalen Ansatz zu Grunde liegt und inwiefern sich dieses von dem anderer Migrationstheorien unterscheidet. Im zweiten Teil des Buches wird im kritischen Abgleich mit den Annahmen der transnationalen Perspektive die Betrachtungsweise der Migranten selbst zum Gegenstand. Mittels einer empirischen Studie über rumänische Arbeitsmigranten wird zunächst dargestellt, in welche transnationalen Netzwerkbeziehungen diese durch die Migration eingebunden sind. Daran anknüpfend wird an Interviews überprüft, in welchem Verhältnis faktische Transnationalisierung und Selbstpositionierung stehen.