Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), , Sprache: Deutsch, Abstract: Philosophen haben es wesentlich leichter als Historiker - sie brauchen sich, wie schon Kurt Walter Zeidler ausführte, strenggenommen nur zwei Daten zu merken: den Tod Sokratens 399 vor Christus und 1781 nach Christus - in diesem Jahr erschien die erste Ausgabe (A) von Kantens "Kritik der reinen Vernunft" - durch die das Denken der Neuzeit so stark verändert wurde wie durch kein anderes Werk - bezeichnete sie doch von Schopenhauer als "das wichtigste Buch, das jemals in Europa geschrieben worden ist".Sowohl der Deutsche Idealismus als auch später der Neukantianismus orientierten sich an diesem Werk, für Adorno spielt es eine kaum geringere Rolle als Hegels Dialektik. Charles Sanders Peirce bezeichnet die Kritik als "meine Muttermilch in der Philosophie" und nach Jean Paul ist Kant "kein Licht der Welt, sondern ein ganzes strahlendes Sonnensystem auf einmal". Und auch Karl Jaspers schreibt enthusiastisch: "Sein Ethos ist der Ethos des Alltags und jeden Augenblicks. Ihn brauchen wir nicht als ein Fremdes zu bewundern. Mit ihm können wir leben. Ihm möchten wir folgen." Man könnte auch den berühmten Ausspruch von Alfred North Whitehead, demzufolge alle Philosophie aus "Fußnoten zu Platon" besteht, dahingehend erweitern, daß alle Philosophie seit 1781 - dem Erscheinungsjahr der "Kritik der reinen Vernunft" - in gleicher Weise "Fußnoten zu Kant " darstellt.So paßt auch das Gedicht Friedrich Schillers: "Kant und seine Ausleger" wunderbar hierher: "Wie doch ein einziger Reicher so viele Bettler in Nahrung setzt! Wenn die Könige bauen, haben die Kärrner zu tun."
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