In Hinblick auf die narrativen Fähigkeiten von Bildern werden die einzelnen Etappen der Konstruktion des Filmbildes (und damit auch des filmischen Raumes) von der Produktion über die Rezeption bis hin zur Kognition an Hand ausgewählter Theorien nachvollzogen. Ein Überblick über die einzelnen Elemente der Raumkonstruktion im Film weist die unterschiedlichen Entscheidungsfreiheiten aus, mit denen Filmemacher den filmischen Raum aktiv gestalten können. Es wird deutlich, dass die Gestaltung und vor allem die Repräsentation des filmischen Raums im Filmbild entscheidende emotionale und/oder kognitive Prozesse im Zuschauer auslöst, die durchaus unabhängig von der jeweiligen Narration stehen können. Mit Hilfe des etablierten Analyseinstrumentariums werden die vorgestellten Theorien exemplarische auf eine Auswahl von Martin Scorseses' Filmen angewendet. Dabei wird deutlich, dass dessen Raumstrategien mit Figurenentwicklungen korrelieren und wiederkehrende narrative Motive unterstützen. Über ästhetische und funktionelle Beweggründe hinaus markiert seine "Raum- Sprache" des weiteren Scorseses' Zugang zum Film, sein Vertrauen in das Medium und seinen Umgang mit dem Zuschauer.