Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Emotion Trauer im Mittelalter. Hierbei wird die Trauer im Heldenepos Nibelungenlied anhand unterschiedlicher Textstellen untersucht. Da die Emotion Trauer an einigen Stellen präsent ist und auf verschiedene Weisen inszeniert wird, geht diese Arbeit der Frage nach, wie Trauer in relevanten Szenen des Nibelungenliedes dargestellt wird. Zu allererst wird Trauer im Kontext des Mittelhochdeutschen aufgegriffen und die historische Emotionsforschung beleuchtet. Hierzu ist es von hoher Bedeutung auf die Emotionswörter ¿klagen¿, ¿jâmer¿, ¿trûren¿ sowie ¿leit¿ einzugehen und diese im Kontext mittelalterlicher Literatur einzuordnen. In einem nächsten Schritt folgt die Interpretation drei zentraler Textstellen, nämlich Sifrits Todes, des Königinnenstreites sowie der Trauer Rüdigers und dessen Tod am Ende des Heldenepos. Es wurde sich explizit für diese Textstellen entschieden, weil durch das Sterben Sifrits die Trauer Kriemhilts, einer zentralen Figur im Nibelungenlied, im Vordergrund steht, sich im Königinnenstreit zwei unterschiedliche weibliche Figuren gegenseitig beleidigen und folglich trauern sowie im Hinblick auf Rüdiger und dessen Tod primär die männliche Trauer eine wichtige Rolle einnimmt. Die Schwerpunkte für die Analysen liegen auf der weiblichen Trauer im Vergleich zur männlichen Trauer sowie auf dem Unterschied zwischen privater und öffentlicher Trauer. In diesem Zuge soll beleuchtet werden, wie die Trauer jeweils inszeniert wird, welche Rolle dabei der Erzähler des Heldenepos spielt und zudem, wo die Trauer in den einzelnen Textstellen ausgetragen wird, also eher privat oder öffentlich.
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