In diesem Band steht das Verhältnis zwischen Geschichte und Erinnerung, das auf ganz unterschiedliche Weise zur Sprache gebracht wird, im Mittelpunkt. Juliane Spitta behandelt die Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit Zeitzeugen in der historisch-politischen Bildung. Sie zeichnet die Geschichte der Oral History vor allem in Deutschland nach und hinterfragt die Kämpfe um ihre Einbindung in die Geschichtswissenschaft und um die Begriffe "Objektivität" und "historische Wahrheit" kritisch. Der zweite Teil ihres Textes ist auf den Begriff des Traumas fokussiert. Welche Konsequenzen resultieren aus der Arbeit mit traumatisierten Holocaust-Überlebenden für das Verständnis und die Vermittlung von Geschichte? Ist ein Verständnis traumatischer Erinnerungen innerhalb eines chronologisch-sukzessiven Bezugsrahmens des Zeitbegriffs der institutionalisierten und ritualisierten Erinnerungskultur übehaupt möglich, oder müßte aus der Beschäftigung mit dem Trauma nicht auch eine Modifikation desauf eindeutige Narrationen und historische Wahrheit ausgelegten Zeit-Modells folgen?
Hans-Fred Rathenow bearbeitet in seinem biographischen Essay das Thema 'Geschichte und Erinnerung' aus einer doppelten Perspektive. Er stellt sich selbst in die Tradition der Oral History und betrachtet die eigene Vergangenheit insbsondere unter der Frage, welche Bedeutung Nationalsozialismus und Holocaust für seine politische Sozialisation gehabt haben. Dabei verknüpft er das Persönliche seiner Biographie mit dem übergeordneten Thema des vorliegenden Bandes, Möglichkeiten eines Zugangs zur Erinnerungsgeschichte an den Nationalsozialismus und den Holocaust zu entwickeln. Der Beitrag der Schweizer Autorin Rosa Rigendinger rundet den Band ab, indem er einen literarischen Nachruf auf die 2002 in Frankreich verstorbene tschechoslowakische Bildhauerin und Auschwitz-Überlebende Olga Bernal bietet.
Hans-Fred Rathenow bearbeitet in seinem biographischen Essay das Thema 'Geschichte und Erinnerung' aus einer doppelten Perspektive. Er stellt sich selbst in die Tradition der Oral History und betrachtet die eigene Vergangenheit insbsondere unter der Frage, welche Bedeutung Nationalsozialismus und Holocaust für seine politische Sozialisation gehabt haben. Dabei verknüpft er das Persönliche seiner Biographie mit dem übergeordneten Thema des vorliegenden Bandes, Möglichkeiten eines Zugangs zur Erinnerungsgeschichte an den Nationalsozialismus und den Holocaust zu entwickeln. Der Beitrag der Schweizer Autorin Rosa Rigendinger rundet den Band ab, indem er einen literarischen Nachruf auf die 2002 in Frankreich verstorbene tschechoslowakische Bildhauerin und Auschwitz-Überlebende Olga Bernal bietet.