Diese Arbeit stellt eine Analyse des Traumabegriffs in den Werken von Freud und Lacan dar. Das faktische traumatische Ereignis hat eine fundamentale Stütze in den Anfängen der Freudschen Arbeit, indem es sich als Hauptursache der Neurosen verortet und die Erfindung des Begriffs a posteriori ermöglicht. Freud entfernt sich von der Verführungstheorie und das Konzept der Phantasie gewinnt einen primären Stellenwert in der Rolle des Traumas. In der Kriegszeit beschreibt und differenziert Freud das Trauma in Friedens- und Kriegszeiten und verbindet den Begriff Jahre später mit dem Todestrieb. Lacan diskutiert in seiner Re-Lektüre von Freud die traumatische Konstitution des Subjekts, die Beziehung des Traumas zum Begehren des Anderen aus Seminar 6, das Trauma als kontingente Kollision mit dem Realen und seine Beziehung zur Wiederholung und schließlich den Eintritt in die Sprache als das wahre Trauma des Subjekts und seine Beziehung zur jouissance. Schließlich wird aus der Diskussion über die Gefahren der Prävention, die Unvermeidbarkeit des Traumas, die Verantwortlichkeit des Subjekts und die Bedeutung des Sprechens ein möglicher Behandlungsweg artikuliert.