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Nichts scheint die Phantasie der Deutschen im 20. Jahrhundert mehr beflügelt zu haben als der Osten Europas. Ob es um die Dostojewski-Verehrer auf der Suche nach spiritueller Erneuerung oder um die zahlreichen Bewunderer der Sowjetunion geht - für sie alle war der Osten Ziel ihrer Hoffnungen und Sehnsüchte. In gleichem Maße aber diente der Osten den Deutschen auch als Projektionsfläche für ihre Ängste und Phobien: Immer wieder ritten »asiatische Horden« durch ihre Alpträume. Die von Gregor Thum zusammengestellten Beiträge gehen diesem komplexen Verhältnis der Deutschen zum Osten Europas nach.…mehr

Produktbeschreibung
Nichts scheint die Phantasie der Deutschen im 20. Jahrhundert mehr beflügelt zu haben als der Osten Europas. Ob es um die Dostojewski-Verehrer auf der Suche nach spiritueller Erneuerung oder um die zahlreichen Bewunderer der Sowjetunion geht - für sie alle war der Osten Ziel ihrer Hoffnungen und Sehnsüchte. In gleichem Maße aber diente der Osten den Deutschen auch als Projektionsfläche für ihre Ängste und Phobien: Immer wieder ritten »asiatische Horden« durch ihre Alpträume. Die von Gregor Thum zusammengestellten Beiträge gehen diesem komplexen Verhältnis der Deutschen zum Osten Europas nach. Dabei begegnen sie einer Wahrnehmung, die sich zwischen überspannten Erwartungen und übertriebenen Ängsten hin und her bewegte, die aber nur selten von einem nüchternen Blick auf die Realitäten des östlichen Europa geprägt war.
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Autorenporträt
Gerd Koenen ist Historiker und freier Autor. Seine bekanntesten Buchpublikationen sind: Die großen Gesänge (1991); Deutschland und die russische Revolution 1917-1924 (zus. mit Lew Kopelew, 1998); Utopie der Säuberung (1998), Das rote Jahrzehnt (2001). Für sein Buch »Der Russland-Komplex« (2005) wurde er mit dem »Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung« ausgezeichnet.

Stefan Troebst (_1955), Historiker und Slavist, ist Professor für Kulturgeschichte des östlichen Europa am Global and European Institute der Universität Leipzig und stellvertretender Direktor des dortigen Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) e.V.