In seiner 1926 veröffentlichten "Traumnovelle" schildert Arthur Schnitzler die surrealen Erlebnisse des Arztes Fridolin während einer Nacht und dem darauffolgenden Tag: Nach einem Streit mit seiner jungen Frau streift Fridolin ziellos durch Wien. In einem Nachtcafé trifft er einen Studienfreund, der sich als Pianist bei geheimnisvollen Orgien in abgelegenen Villen durchschlägt. Er verschafft Fridolin Zugang zu einer solchen Orgie, ein ebenso erotisches wie bedrohliches Erlebnis, dem Fridolin nur mit Mühe entkommt. Am nächsten Tag aber kann er dem Wunsch nicht widerstehen, die Villa ausfindig zu machen ... "Leutnant Gustl" erschien 1901 und ist nahezu komplett als innerer Monolog gestaltet, damals eine radikale Neuerung in der deutschsprachigen Literatur: Gustl gerät in einen Streit mit einem Bäcker und wird von dem physisch überlegenen Kontrahenten gedemütigt. Getreu dem militärischen Ehrenkodex beschließt der junge Leutnant, sich deswegen am nächsten Morgen zu erschießen. Auf einer Parkbank sitzend lässt er sein Leben nochmals Revue passieren.