Vom Piz Palü im »Festsaal der Alpen«, über den gewaltigen Leukerbadner Klettersteig bis hin zu den Sechstausendern im Everest Gebiet und dem kanadischen Rogerspass: Ein mitreißender Tourenbildband über grandiose Kulissen, faszinierende Fern- und Tiefblicke in der ganzen Welt. Welcher Bergsteiger kann da widerstehen? Mit unvergesslichen Momenten auf Skitouren, beim Klettersteig gehen, Winterbergsteigen oder Eisklettern. Aus diesem Stoff sind Traumtouren!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.2007Steiniger Weg zu den Gipfeln der Welt
Bernd Ritschel gehört zu den großen Bergfotografen Deutschlands. Wer sich für Berge interessiert, wird sicher den ein oder anderen seiner Bildbände im Regal haben. Und von anderen Fotografen auch. Denn ein Bergfreund kann nie genug bekommen von seinen Wunschzielen. Wie aber kann man einen weiteren Band mit Bergfotos verkaufen? Indem man die Bilder, wie in einem klassischen Kaleidoskop, immer wieder neu zusammenstellt. Dass viele neue Bilder dabei herauskommen und dazukommen, sollte sich von selbst verstehen - und ist hier durchaus der Fall. Diesmal also dreißig sogenannte Traumtouren in aller Welt. Damit es um Touren und nicht nur um Berge geht, gibt es Informationen mit detaillierten Routenangaben und viel Text. Ebendies ist das Problem. Ist es schon schwer genug, Berge immer wieder anders zu fotografieren, scheint das mit dem Beschreiben noch komplizierter zu sein. Und so kommen die Erzählungen von Hochtouren am Mont Blanc oder einer Skitour zur Schweizer Dufourspitze über plattes Niveau kaum hinaus. "Als Optimisten wollen wir den zweithöchsten Alpengipfel dennoch angehen und starten nach langer Anreise am Nachmittag am Rotenboden." Das erzählt so gar nichts von der Faszination Berg. Ebenso wenig: "Rosengarten. Ein Name, bei dem Bergsteiger unweigerlich ins Schwärmen geraten." Solch banale Beschreibungen sind vor allem deshalb schade, weil Ritschels Fotos auch Oftgesehenes den Augen immer wieder neu eröffnen. Sei es die Dufourspitze am Monte Rosa, die aus vielen Wolkenschichten aufragt, seien es Kletterer oder Skifahrer inmitten bizarrer Fels- oder Eisformationen oder und immer wieder kleine, verloren wirkende Menschen in grandioser Umgebung - oft bei perfekten Lichtstimmungen aufgenommen; kein Wunder: Ritschel verbringt seit gut zwanzig Jahren viel Zeit in den Bergen. Zu den besten Reportagen des Buchs zählen übrigens die, die Ritschel selbst geschrieben hat. Sie sind frisch im Ton, unsentimental und gerade deswegen voller Stimmung.
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"Traumtouren. 30 Highlights in den Bergen der Welt" von Bernd Ritschel. Bruckmann Verlag, München 2007. 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 29,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Bernd Ritschel gehört zu den großen Bergfotografen Deutschlands. Wer sich für Berge interessiert, wird sicher den ein oder anderen seiner Bildbände im Regal haben. Und von anderen Fotografen auch. Denn ein Bergfreund kann nie genug bekommen von seinen Wunschzielen. Wie aber kann man einen weiteren Band mit Bergfotos verkaufen? Indem man die Bilder, wie in einem klassischen Kaleidoskop, immer wieder neu zusammenstellt. Dass viele neue Bilder dabei herauskommen und dazukommen, sollte sich von selbst verstehen - und ist hier durchaus der Fall. Diesmal also dreißig sogenannte Traumtouren in aller Welt. Damit es um Touren und nicht nur um Berge geht, gibt es Informationen mit detaillierten Routenangaben und viel Text. Ebendies ist das Problem. Ist es schon schwer genug, Berge immer wieder anders zu fotografieren, scheint das mit dem Beschreiben noch komplizierter zu sein. Und so kommen die Erzählungen von Hochtouren am Mont Blanc oder einer Skitour zur Schweizer Dufourspitze über plattes Niveau kaum hinaus. "Als Optimisten wollen wir den zweithöchsten Alpengipfel dennoch angehen und starten nach langer Anreise am Nachmittag am Rotenboden." Das erzählt so gar nichts von der Faszination Berg. Ebenso wenig: "Rosengarten. Ein Name, bei dem Bergsteiger unweigerlich ins Schwärmen geraten." Solch banale Beschreibungen sind vor allem deshalb schade, weil Ritschels Fotos auch Oftgesehenes den Augen immer wieder neu eröffnen. Sei es die Dufourspitze am Monte Rosa, die aus vielen Wolkenschichten aufragt, seien es Kletterer oder Skifahrer inmitten bizarrer Fels- oder Eisformationen oder und immer wieder kleine, verloren wirkende Menschen in grandioser Umgebung - oft bei perfekten Lichtstimmungen aufgenommen; kein Wunder: Ritschel verbringt seit gut zwanzig Jahren viel Zeit in den Bergen. Zu den besten Reportagen des Buchs zählen übrigens die, die Ritschel selbst geschrieben hat. Sie sind frisch im Ton, unsentimental und gerade deswegen voller Stimmung.
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"Traumtouren. 30 Highlights in den Bergen der Welt" von Bernd Ritschel. Bruckmann Verlag, München 2007. 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 29,90 Euro.
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