Der zeichnende und schreibende Autor Harald Kretzschmar setzt in seinem neuen Buch die fantasievollen Ermittlungen seines 2008/2010 erschienenen Kompendiums zum Künstlerort Kleinmachnow Paradies der Begegnungen fort. Der Radius seiner Recherchen geht diesmal sowohl über die Künstlerbiografien wie die Ortsgrenzen Kleinmachnows hinaus. Nun stehen auch Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Technik, aus Pädagogik und Rechtsprechung im Fokus. Neben berühmten Namen wie Klare und Correns, Gablenz und Moltke, Frey und Salomon, Steinhoff und Wever werden diesmal zu Unrecht Vergessene wie Kranz und Wetzel, Bormann und Gussmann, Jann und Mehler mit spannenden Anekdoten in Erinnerung gerufen. Wenn er in Richtung Teltow oder Wilhelmshorst die Ortsgrenzen überschreitet, hat Kretzschmar jedes Mal einen triftigen Grund: Das Besondere. Immer heiter-besinnlich, mit fast ironischer Distanz auf oft dramatisch, ja tragisch zugespitzte Lebensumstände zurückzublicken, dazu fühlt sich der Autor geradezuverpflichtet. Oft genug allerdings verhehlt er nicht, von Faszination geradezu angefeuert worden zu sein, wenn er wieder ein Stück große Geschichte in der persönlichen Vita eines dieser besonderen Menschen entdeckte. Von denen er meint, dass auch die Örtlichkeit, wo sie lebten und wirkten, eine ganz besondere war und ist. Und nicht zuletzt geht er auch der Frage nach, weshalb sein Großvater Eugen das Teltower Porzellan erfand.