Die Region um Neurath mit ihrem fruchtbaren Ackerboden und der darunter liegenden Braunkohlenlagerstätte ist ein von Gott gesegnetes Land. Auf Grundlage von Landwirtschaft und Braunkohlenbergbau wurde Neurath ein Wirtschaftsstandort mit einer Vielzahl in ihm stattfindender Aktivitäten. Dazu gehören die Sand- und Kiesgewinnung, die einen wesentlichen Anteil am Aufbau der Infrastruktur des Landes leistet, die Windkraftanlagen auf der Neurather Höhe, die Fotovoltaikanlage am Neurather See, das größte Gewächshaus Nordrhein-Westfalens, welches mit Wärme aus dem Kraftwerk Neurath beliefert wird, die Inbetriebnahme des modernsten Braunkohlekraftwerks der Welt und die nach dem Bergbau neu gestaltete Kulturlandschaft mit ihrem hohen Freizeitpotenzial. Kurz wird auf die älteste Wirtschaftsgeschichte des Ortes eingegangen, als nämlich vor fast 2000 Jahren eine Römerstraße durch Neurath Richtung Neuss (Novesia) führte. Beim Bericht im Buch "Neurath" über die großen Gutshöfe in Neurath kamen wir das erste Mal in Kontakt mit Wilhelm Clemens, dem Sohn des wohlhabenden Besitzers des ehemaligen Gutes Gürath. In Kunstkreisen erlangte Wilhelm Clemens über die Grenzen Deutschlands hinaus große Berühmtheit. Ausgestattet mit einer guten Erbschaft ging er ganz seinen künstlerischen Neigungen nach. Eines seiner Gemälde kaufte sogar die Nationalgalerie in Berlin an. Seine einmalige Sammlung von Kunstgegenständen stiftete er der Stadt Köln. Zum anderen wird über Anton Schulzen berichtet. Er war Hauptlehrer in Neurath, aber auch gleichzeitig die Kapazität in Deutschland für Bienenzucht und Imkerwesen schlechthin. Er publizierte ein Standardwerk zur Bienenzucht und war Herausgeber des ältesten deutschen Imkerfachblattes. Abgerundet werden die Darstellungen in diesem Band mit einem Gastbeitrag zu einer zweifelhaft berühmt gewordenen Person aus Neurath. Es ist der Scharlatan Heinrich Mohr, der angeblich durch Handauflegen Kranke heilen wollte und Neurath kurzzeitig in einen international angesehenen Wallfahrtsort verwandelte.