Der Weimarische Musenhof wie er leibt und lebt. Anschaulich, spannend, persönlich, konkret - die Entstehung von Literaturgeschichte aus politisch, sozial, ökonomisch bestimmter Alltagsgeschichte heraus
"Wer den Dichter will verstehen, / Muß in Dichters Lande gehen" - so heißt es bekanntermaßen in Goethes West-östlichem Divan. Nehmen wir Goethe beim Wort: der Treffpunkt ist Weimar, vielleicht der Schlangenstein im Park an der Ilm, um von hier aus Weimar zu erkunden. Allerdings weniger räumlich und in Kunstführermanier als vielmehr literarhistorisch, aber mit vielen Seitenblicken auf die politischen, sozialen, religiösen, amourösen und ökonomischen Begleitumstände. Mag man Goethe auch den "Olympier" nennen - Weimar war kein in entrückend-poetische Wolken gehüllter Olymp, sondern eine kleine agile Residenz, deren Herzöge und Herzoginnen es verstanden, bedeutende Musiker, Theaterleute, Dichter und Gelehrte sich zu verpflichten, die Kultur und Wissenschaft nach Kräften förderten, sei es durch die systematische Erweiterung der Bibliothek (Anna Amalias Verdienst), sei es durch den Ausbau des benachbarten Jena als Universität.
1772 zog der schon arrivierte Wieland dorthin, 1775 der noch junge, aber schon berühmte Goethe, 1776 Herder. 1794 findet die so gerne als Geburtsstunde der deutschen Klassik bezeichnete Begegnung zwischen Goethe und Schiller statt, der zwar erst 1799 endgültig von Jena nach Weimar zieht, sich aber schon seit 1787 im Dunstkreis des Musenhofs herumtreibt. 1789 die Revolution, anschließende Kriegswirren, 1806 die Besetzung Weimars durch die Franzosen - die bewegte europäische Geschichte so gut wie die von sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägte Alltagsgeschichte begleiten die literaturgeschichtlich bedeutende, spannende, hochproduktive klassische Zeit Weimars. Norbert Oellers und Robert Steegers erzählen dies alles lebendig und kenntnisreich in dem neuen Band der "Treffpunkt"-Reihe - von den Anfängen Weimars, ausführlich dann von 1775 an bis zu Goethes Tod 1832.
"Wer den Dichter will verstehen, / Muß in Dichters Lande gehen" - so heißt es bekanntermaßen in Goethes West-östlichem Divan. Nehmen wir Goethe beim Wort: der Treffpunkt ist Weimar, vielleicht der Schlangenstein im Park an der Ilm, um von hier aus Weimar zu erkunden. Allerdings weniger räumlich und in Kunstführermanier als vielmehr literarhistorisch, aber mit vielen Seitenblicken auf die politischen, sozialen, religiösen, amourösen und ökonomischen Begleitumstände. Mag man Goethe auch den "Olympier" nennen - Weimar war kein in entrückend-poetische Wolken gehüllter Olymp, sondern eine kleine agile Residenz, deren Herzöge und Herzoginnen es verstanden, bedeutende Musiker, Theaterleute, Dichter und Gelehrte sich zu verpflichten, die Kultur und Wissenschaft nach Kräften förderten, sei es durch die systematische Erweiterung der Bibliothek (Anna Amalias Verdienst), sei es durch den Ausbau des benachbarten Jena als Universität.
1772 zog der schon arrivierte Wieland dorthin, 1775 der noch junge, aber schon berühmte Goethe, 1776 Herder. 1794 findet die so gerne als Geburtsstunde der deutschen Klassik bezeichnete Begegnung zwischen Goethe und Schiller statt, der zwar erst 1799 endgültig von Jena nach Weimar zieht, sich aber schon seit 1787 im Dunstkreis des Musenhofs herumtreibt. 1789 die Revolution, anschließende Kriegswirren, 1806 die Besetzung Weimars durch die Franzosen - die bewegte europäische Geschichte so gut wie die von sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägte Alltagsgeschichte begleiten die literaturgeschichtlich bedeutende, spannende, hochproduktive klassische Zeit Weimars. Norbert Oellers und Robert Steegers erzählen dies alles lebendig und kenntnisreich in dem neuen Band der "Treffpunkt"-Reihe - von den Anfängen Weimars, ausführlich dann von 1775 an bis zu Goethes Tod 1832.