Scheidung bei t rkischen Familien in Deutschland ist sozialwissenschaftlich bislang kaum erforscht. Susanne Gerner widmet sich dem Thema ausgehend von lebensgeschichtlichen Interviews mit Migrantinnen und ihren T chtern. Sie nimmt Migration und Scheidung als psychosoziale Umbildungsprozesse in den Blick, die das famili re Beziehungsgef ge herausfordern und die Generationen- und Geschlechterverh ltnisse in Bewegung bringen. In der Mehrgenerationenperspektive rekonstruiert die Autorin, welche Rolle die Migrationsgeschichte als ein soziales Erbe der Familie spielt. Schicht f r Schicht legt sie offen, wie Trennung, Tradierung und Transformation ineinanderwirken. Auf diese Weise ger t die Familie als ein gesellschaftlicher Ort in den Fokus, an dem kultureller und sozialer Wandel ausgehandelt und vorangetrieben werden. Susanne Gerner gibt facettenreiche empirische Einblicke in die Belastungsproben und Leistungen von Familien, die seit mittlerweile drei Generationen das gesellschaftliche Leben in Deutschland mitpr gen. Entgegen dem Stereotyp der unterdr ckten T rkin hebt sie die Rolle von Frauen hervor, die sich emanzipieren, Diskriminierungserfahrungen offen thematisieren, sich kritisch mit der eigenen Herkunft auseinandersetzen und mit ihren durchaus eigensinnigen Lebensentw rfen kulturelle Grenzen berschreiten.
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