Das römische Reich benötigte für seine Truppen jährlich 400 bis 500 Millionen Sesterzen, wobei der grösste Teil dieser Summe aus logistischen Gründen in Form von Gold und Silbermünzen zur Verfügung stehen musste. Natürlich mussten dieses Gold und Silber nicht alljährlich zusätzlich gefördert werden. Die Höhe der neu zu gewinnenden Menge, war unter anderem vom Rücklauf durch die Steuereinnahmen, durch die Zölle sowie von der Veränderung der Truppenstärke, von Solderhöhungen und von kaiserlichen Geschenken an die Truppen (donativa) und an die Bevölkerung (congiaria) abhängig.Beispielhaft zeigen sich diese Gemeinsamkeiten am territorium metallorum Tresminas/Jales und dem Legionslager von Carnuntum, auch wenn sie fast 3000 km auseinanderliegen und keine direkten Beziehungen nachzuweisen sind. Die reichen Denkmälerbestände des vom 1. bis gegen Ende des 4. Jahrhunderts benutzten Legionslagers an der Donau in der Provinz Pannonien, neben dem sich eine Stadt entwickelte und auch ein Hilfstruppenlager sowie ein Lager der Gardetruppen des Provinzstatthalters entstanden, und des Bergwerksdistrikts von Tresminas, in dem zumindest im 1. und im 2. Jahrhundert n. Chr. Gold gefördert wurde, machen die beiden zu hervorragenden Beispielen ihres Typs. Deshalb kann sich der Besucher an beiden Orten ein Bild der wichtigsten Stützen des römischen Reiches machen: Geld und Militär. Wir freuen uns deshalb, dass in diesem Buch die Erstpublikation des Aufsatzes «Das territorium metallorum Tresminas/Jales» in den Acta Carnuntina 8/2/2018 in den Sprachen Deutsch, Portugiesisch und Englisch einem grösserenPublikumskreis zugänglich gemacht werden kann. Ergänzend werden Informationen zum Besuch der beiden Kulturdenkmäler angefügt.
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