Treue - ein schweres, ein folgenschweres Wort. Die Nibelungen folgten der verlorenen Sache bis in den sicheren Untergang; die SS trug auf dem Koppelschloß die Losung -Meine Ehre heißt Treue-. Auf der anderen Seite meinte auch die Trauung der Eheleute ursprünglich in erster Linie: Treue bis in den Tod; und in Kontaktanzeigen wird bis heute am häufigsten die Tugend der Treue versprochen und verlangt. Das eine Mal meint Treue einen bedingungslosen, starrsinnigen Gehorsam, ganz gleich wem und zu welchem Zweck - das andere Mal bedeutet sie das Versprechen von Beständigkeit und Verläßlichkeit in einer eingegangenen Beziehung, auf das wir alle angewiesen sind, ob als Kinder, Freunde oder Lebenspartner. Ruthard Stäblen hat in diesem Band Texte über die unterschiedlichen Facetten der Treue, des Vertrauens und des Verrats versammelt.