Roberto Saviano wirft einen völlig neuen Blick auf die Mafia - und erzählt die bisher unbekannte Geschichte der FrauenErstmals ein Buch über die Rolle der Frauen in der Mafia - Roberto Saviano zeigt, wie die Strukturen und Werte des organisierten Verbrechens das Liebes- und Familienleben bestimmen. Packend erzählt "Treue" von realen Frauen in der Mafia: beispielsweise von Maria Grazia Conte, deren heimlicher Sohn mit einem Mafiaboss ihr zum Verhängnis wird. Von Vincenzina Marchese, durch deren erzwungene Heirat der Frieden zwischen zwei rivalisierenden Mafiafamilien besiegelt werden soll. Und von Anna Carrino, die die Geschäfte ihres Mannes übernimmt, während er im Gefängnis sitzt - bis sie von seiner heimlichen Geliebten erfährt und auspackt. Saviano gibt einmalige Einblicke in weibliche Schicksale in der männlich dominierten Welt der Mafia.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Carolin Gasteiger annonciert ein wichtiges Buch mit dem inzwischen zehnten Werk des Italieners Roberto Saviano, behandelt es doch ein wenig beachtetes Thema. Saviano erzählt im Stil einer literarischen Reportage, aber anhand wahrer Schicksale von Frauen in der Mafia, erklärt die Kritikerin, die hier etwa von Concetta liest, die, mit fünfzehn an Salvatore verheiratet, sich von diesem misshandelt, einem anderen Mann zuwendet, und daraufhin von ihrem Bruder verprügelt wird. Frauen werden kontrolliert, als Köder eingesetzt oder getötet, aber es gibt auch Fälle wie Anna Carriro, die selbst zum Capo wird, erfährt Gasteiger. Darüber hinaus lernt die Rezensentin in dieser "furchtbaren Chronik" über Ehen, Beziehungen und Verbrechen, wie unterschiedlich das Rollenverständnis in den einzelnen Organisationen ist: Gilt in der Cosa Nostra Monogamie als Voraussetzung, sollte man in der Camorra lieber ein Frauenheld sein. Dass Saviano inzwischen mehr Aktivist als Journalist ist, wie Gasteiger schreibt, verzeiht sie angesichts des wichtigen Themas gern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Saviano ist ein präziser Rechercheur und ein guter Erzähler. Manchmal vielleicht ein zu guter. Man liest das Buch, als ob man einen Krimi lesen würde. Und muss sich immer wieder bewusst machen, dass das, was da erzählt wird, wirklich so geschehen ist. Es geht nicht um Figuren, sondern um Menschen.« Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung, 27.03.25 »Savianos Sprache ist in der Übersetzung von Anna und Wolf Heinrich Leube klar und deutlich. Denn was im wahren Leben schon kaum fassbar ist, braucht keine schriftstellerischen Schnörkel. Eine fundierte und furchtbare Chronik von Ehen, Beziehungen und Arrangements von Verbrechern.« Carolin Gasteiger, Süddeutsche Zeitung, 22.03.25 »Saviano erzählt wie im Film. Man hat das Gefühl, dabei zu sein, und das, was man liest, vor sich zu sehen.« Lisa Weiß, NDR Kultur, 18.03.25 »Mit seinem neuen Buch dechiffriert Saviano die Kodexe der Mafia. Kaum woanders wird das Werte- und Machtsystem der 'Ndrangheta, der Cosa Nostra oder der Camorra so deutlich als in den Geschichten ihrer Frauen, Töchter und Schwestern.« Ornella Cosenza, Süddeutsche Zeitung, 19.03.25 »Saviano beeindruckt durch die Fähigkeit, aus einer Fülle von Fakten, Namen, Daten und scheinbar unbedeutenden Details eine aufrüttelnde Geschichte zu machen.« Marianne Lieder, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.25