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Auf Freuds Lehre, daß die freie Befriedigung der Triebansprüche unvereinbar mit einer kultivierten Gesellschaft sei, sich gründend, untersucht Herbert Marcuse (1898-1979) das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und kulturellem Fortschritt. Er läßt entschlossen die Praxis der Psychoanalyse beiseite und konzentriert sich auf deren Philosophie, der er durch Verbindung mit politischer Wissenschaft und Soziologie weiterhilft.
Alexander Mitscherlich (1908-1982) beschreibt Freuds Lebenswerk unter dem Aspekt des Versuchs, die Welt besser zu bestehen. Die Leidenschaft zur Perfektionierung der
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Produktbeschreibung
Auf Freuds Lehre, daß die freie Befriedigung der Triebansprüche unvereinbar mit einer kultivierten Gesellschaft sei, sich gründend, untersucht Herbert Marcuse (1898-1979) das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und kulturellem Fortschritt. Er läßt entschlossen die Praxis der Psychoanalyse beiseite und konzentriert sich auf deren Philosophie, der er durch Verbindung mit politischer Wissenschaft und Soziologie weiterhilft.

Alexander Mitscherlich (1908-1982) beschreibt Freuds Lebenswerk unter dem Aspekt des Versuchs, die Welt besser zu bestehen. Die Leidenschaft zur Perfektionierung der Dinge ist heute zu einem universellen Faktor geworden, die Entscheidung für ein zukünftiges erträgliches Dasein der Menschheit hängt jedoch davon ab, ob in unserer Zeit auch eine neue Leidenschaft zur Selbsterkenntnis des Einzelnen geweckt werden kann. Die Psychoanalyse, als »Instrument der Wahrheit über uns selbst«, ist eine Technik der Selbsterfahrung. Indem sie die Ich-Kräfte stärkt, hilft sie dem Einzelnen, sich in seiner Innenwelt wie in der sozialen Umwelt täuschungsfreier zu orientieren.
Autorenporträt
Herbert Marcuse wurde am 19. Juli 1898 in Berlin geboren. Marcuse studierte zwischen 1918 und 1922 in Berlin und Freiburg. Nach seiner Promotion über den deutschen Künstlerroman war er im Berliner Buchhandel und Verlagswesen tätig, bevor er ab 1928 sein Philosophiestudium bei Edmund Husserl und Martin Heidegger in Freiburg fortsetzte. Aufgrund von Hitlers Machtübernahme scheiterte sein Vorhaben, bei Max Horkheimer in Frankfurt zu habilitieren. 1933 emigrierte Marcuse in die Schweiz und ein Jahr später nach New York, wo er eine Stelle am ebenfalls übergesiedelten Institut für Sozialforschung antreten konnte und zu einem Mitbegründer der Kritischen Theorie wurde. Nach dem Krieg kehrte Marcuse vorerst nicht nach Europa zurück und lehrte an verschieden renommierten Universitäten der USA, wo er viele seiner großen Werke verfasste. Später lehrte er im Rahmen einer außerordentlichen Professur auch an der Freien Universität Berlin. Herbert Marcuse starb am 29. Juli 1979 in Starnberg.