»Verlaine hat ein erstaunliches Sprachvermögen, und sein Genie, ganz wie das Manets, kennt keine andere Scham als die: sich zu schämen. Seiner Schamlosigkeit verdanken wir seine schönsten Gedichte«, schrieb der irische Kunstkritiker und Schriftsteller George Moore in seinen »Pariser Geschichten«, die erstmals 1926 auf Deutsch erschienen.Paul Verlaine, neben Stéphane Mallarmé and Charles Baudelaire wohl einer der bedeutendsten französischen Lyriker, war feinsinniger Poet, Homosexueller und Ehemann, Melancholiker und Zyniker, Bürger und Bürgerschreck.In seiner Trilogie Érotique beschreibt…mehr
»Verlaine hat ein erstaunliches Sprachvermögen, und sein Genie, ganz wie das Manets, kennt keine andere Scham als die: sich zu schämen. Seiner Schamlosigkeit verdanken wir seine schönsten Gedichte«, schrieb der irische Kunstkritiker und Schriftsteller George Moore in seinen »Pariser Geschichten«, die erstmals 1926 auf Deutsch erschienen.Paul Verlaine, neben Stéphane Mallarmé and Charles Baudelaire wohl einer der bedeutendsten französischen Lyriker, war feinsinniger Poet, Homosexueller und Ehemann, Melancholiker und Zyniker, Bürger und Bürgerschreck.In seiner Trilogie Érotique beschreibt Verlaine gleichgeschlechtliche, hetero- und homosexuelle Liebe in ihrer ganzen Sinnlichkeit und Lasterhaftigkeit.Beigefügt sind 13 Radierungen des französischen Zeichners und Illustrators Martin van Maële, die er für einen 1907 in Brüssel veröffentlichten Privatdruck von Verlaine Gedichtzyklus schuf.
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Autorenporträt
Verlaine, PaulPaul Verlaine, geboren am 30. März 1844 in Metz; gestorben am 8. Januar 1896 in Paris. Verlaine war der Sohn eines Offiziers und lebte während seiner frühen Kindheit in Metz, danach in Montpellier. In Paris besuchte er ab 1851 das Lycée Bonaparte. Nach seinem Schulabschluss begann er eine Angestelltenlaufbahn bei der Pariser Stadtverwaltung.Er heiratete 1870 und führte zunächst ein bürgerliches Leben, verfiel dann aber der Trunksucht und verließ seine Frau und gab seinen Beruf auf. 1871-1873 verband ihn eine leidenschaftliche Freundschaft zu Rimbaud, mit dem er als Vagabund umherzog. Er übernahm Lehrerstellen in Frankreich und England, verfiel aber erneut dem Alkohol. Seineletzten Jahre verlebte er in Kneipen, Bordellen und Spitälern.
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