Dieser Roman zeigt, wie es ein Junge aus einfachen Verhältnissen heraus schafft, sogar am Hof von Versailles für Ludwig den XIV. zu kochen.
Anfangs wird dem Leser sehr deutlich die allgegenwärtige Hungersnot der Bevölkerung vor Augen gehalten, dann jedoch erlebt man eher das Geprasse der üppigen
Gelage mit.
Es sind die maßlosen Ess- und Trinkgewohnheiten der Reichen und am Hofe , die aus dieser…mehrDieser Roman zeigt, wie es ein Junge aus einfachen Verhältnissen heraus schafft, sogar am Hof von Versailles für Ludwig den XIV. zu kochen.
Anfangs wird dem Leser sehr deutlich die allgegenwärtige Hungersnot der Bevölkerung vor Augen gehalten, dann jedoch erlebt man eher das Geprasse der üppigen Gelage mit.
Es sind die maßlosen Ess- und Trinkgewohnheiten der Reichen und am Hofe , die aus dieser Zeit des Barock berichten. Die Autorin schafft das mit derart bildhaften Beschreibungen, die dem Leser fast die Teilnahme an dem Bankett vorgauckeln. Es kommt alles auf den Tisch, was man sich nur vorstellen kann. Da gibt es einige sehr spezielle Tiere und ihre aufwändige Drapierung als Mahlzeit auf dem Tisch wirkt sehr interessant und zeigt, welch ein riesiger Aufwand für solche Banketts getrieben wurde. Bei Hofe spielte die Arbeitskraft und die Kosten für die üppigen Gelage keine große Rolle. Wenn man von den vielen Pasteten, Braten, Fischen und anschliessenden Süßspeisen liest, fühlt man sich an alte Gemälde mit entsprechenden Stillleben erinnert.
Die Handlung ist der Zeit angemessen mit Intrigen, Anekdoten und unflätigen Ausdrücken gespickt. Besonders die drastischen "Toilettengewohnheiten" gehören wohl zu den Dingen, bei denen der Leser froh ist, in der heutigen Zeit zu leben.
Die Erwähnung von Papier, damals ein kostbares Gut, als Fensterdichtungsmaterial möchte ich allerdings deutlich anzweifeln. Hier ging wohl die Phantasie mit der Autorin durch.
Wer sich für die barocke Küche und seine ausschweifenden Gelage interessiert, ist mit diesem unterhaltsamen Roman gut bedient. Da wundert es bei den vielen Gängen nicht mehr, dass die Adligen und der Klerus häufig wohlbeleibt war.