Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Volkswirtschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Das Trinkgeld ist mittlerweile fast überall als soziale Norm und Sitte in das tägliche Leben der Gesellschaft integriert. Ob Frisör, Kellner, Taxifahrer oder Zimmermädchen, alle erwarten von ihren Kunden ein kleines finanzielles Dankeschön für ihre Leistung.
Mit der konkreten Ausgestaltung der Norm des Trinkgeldgebens (wie hoch also der tatsächliche Geldbetrag ist) beschäftigen sich mit dem zunehmenden Tourismus immer mehr Autoren von diversen Reiseführern, ohne jedoch ein einheitliches Bild über die derzeitige Trinkgeldsituation in den verschiedenen Staaten geben zu können. Ebenso beschäftigen sich Zahlreiche Etiquette-Bücher mit dieser Norm und geben Vorschläge, an wen man, wann und wie viel Trinkgeld geben sollte.
Die Entstehung des Trinkgeldes und die Motive für dieses Verhalten zwischen Herren und Dienern , also die Sitte des Trinkgeldgebens, stellt aus ökonomischer Sicht ein großes Rätsel dar. Der egoistisch denkende Mensch hat ökonomisch gesehen kein Bestreben für eine Leistung außer der vereinbarten Entlohnung einen zusätzlichen Betrag zur Belohnung zu geben, auch wenn er mit dieser Leistung zufrieden ist. Er muss bei einmaliger Interaktion nicht mit einer Bestrafung rechnen, wenn er es unterlässt ein Trinkgeld zu geben.
Während die klassischen Ökonomie versagt , versucht die Sozio-Ökonomie dieses Verhalten mit Hilfe eines sozialen Gewissens zu erklären. Allerdings kann auch eine Integration eines Nutzenverlustes durch unsoziales Verhalten langfristig die Existenz des Trinkgeldes nicht erklären.
Da ein Trinkgeld in einer Vielzahl von Servicebereichen gegeben wird, beschränkt sich diese Studie auf eine Untersuchung der Trinkgeldgewohnheiten in Restaurants. Dies geschieht allerdings auch vor dem Hintergrund, dass über andere Bereiche keine bzw. wenige empirischen Arbeiten und Studien verfügbar sind.
Diese Arbeit soll Motive identifizieren, die ein Individuum dazu bringen, ein Trinkgeld zu geben. Dazu wird im zweiten Abschnitt in der Geschichte nach Gründen für die Entstehung des Trinkgeldes gesucht. Diese Untersuchung enthüllt z.B., dass es in den USA am Anfang ihrer Geschichte kein Trinkgeld gab.
Um sich ein Bild von der aktuellen Ausprägung der Sitte in anderen Ländern zu machen, werden die Trinkgeldgewohnheiten in 33 Ländern vorgestellt und analysiert. Mit Hilfe dieser Untersuchung konnte z.B. festgestellt werden, dass es immerhin noch Länder gibt, in denen kein Trinkgeld bezahlt wird.
Weiterhin werden zahlreiche empirische Arbeiten vorgestellt und auf mögliche Motive hin untersucht. Einerseits sind dies Studien, die einen Zusammenhang zwischen nationalen charakteristischen Wertevorstellungen und der Neigung zum Trinkgeldgeben untersuchen. Andererseits werden hier im zweiten Teil dieses Abschnitts Studien vorgestellt, die versuchen u.a. situative Auswirkungen auf die Trinkgeldhöhe darzustellen. Die bisherige Versuche die Sitte zu erklären und deren Problem wird im fünften Abschnitt dargestellt.
Der sechste Abschnitt versucht nun, die fünf Motive, die in den vorherigen Abschnitten identifizierten werden konnten, in das von Frank (1987) entwickelte Modell zur ökonomischen Erklärung der Ehrlichkeit in einer Gesellschaft zu integrieren.
Gang der Untersuchung:
Diese Arbeit soll einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse der Forschungsarbeiten von Soziologen, Ökonomen und Psychologen zu diesem Thema geben. Ebenso werden kurz die Entwicklung und Ausbreitung des Trinkgeldes seit dem Mittelalter dargestellt. Zusammen mit den Begründungsversuchen der bestehenden Arbeiten können fünf Motive identifiziert werden, mit denen sich das Trinkgeld begründen lassen kann. Mit Hi...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Das Trinkgeld ist mittlerweile fast überall als soziale Norm und Sitte in das tägliche Leben der Gesellschaft integriert. Ob Frisör, Kellner, Taxifahrer oder Zimmermädchen, alle erwarten von ihren Kunden ein kleines finanzielles Dankeschön für ihre Leistung.
Mit der konkreten Ausgestaltung der Norm des Trinkgeldgebens (wie hoch also der tatsächliche Geldbetrag ist) beschäftigen sich mit dem zunehmenden Tourismus immer mehr Autoren von diversen Reiseführern, ohne jedoch ein einheitliches Bild über die derzeitige Trinkgeldsituation in den verschiedenen Staaten geben zu können. Ebenso beschäftigen sich Zahlreiche Etiquette-Bücher mit dieser Norm und geben Vorschläge, an wen man, wann und wie viel Trinkgeld geben sollte.
Die Entstehung des Trinkgeldes und die Motive für dieses Verhalten zwischen Herren und Dienern , also die Sitte des Trinkgeldgebens, stellt aus ökonomischer Sicht ein großes Rätsel dar. Der egoistisch denkende Mensch hat ökonomisch gesehen kein Bestreben für eine Leistung außer der vereinbarten Entlohnung einen zusätzlichen Betrag zur Belohnung zu geben, auch wenn er mit dieser Leistung zufrieden ist. Er muss bei einmaliger Interaktion nicht mit einer Bestrafung rechnen, wenn er es unterlässt ein Trinkgeld zu geben.
Während die klassischen Ökonomie versagt , versucht die Sozio-Ökonomie dieses Verhalten mit Hilfe eines sozialen Gewissens zu erklären. Allerdings kann auch eine Integration eines Nutzenverlustes durch unsoziales Verhalten langfristig die Existenz des Trinkgeldes nicht erklären.
Da ein Trinkgeld in einer Vielzahl von Servicebereichen gegeben wird, beschränkt sich diese Studie auf eine Untersuchung der Trinkgeldgewohnheiten in Restaurants. Dies geschieht allerdings auch vor dem Hintergrund, dass über andere Bereiche keine bzw. wenige empirischen Arbeiten und Studien verfügbar sind.
Diese Arbeit soll Motive identifizieren, die ein Individuum dazu bringen, ein Trinkgeld zu geben. Dazu wird im zweiten Abschnitt in der Geschichte nach Gründen für die Entstehung des Trinkgeldes gesucht. Diese Untersuchung enthüllt z.B., dass es in den USA am Anfang ihrer Geschichte kein Trinkgeld gab.
Um sich ein Bild von der aktuellen Ausprägung der Sitte in anderen Ländern zu machen, werden die Trinkgeldgewohnheiten in 33 Ländern vorgestellt und analysiert. Mit Hilfe dieser Untersuchung konnte z.B. festgestellt werden, dass es immerhin noch Länder gibt, in denen kein Trinkgeld bezahlt wird.
Weiterhin werden zahlreiche empirische Arbeiten vorgestellt und auf mögliche Motive hin untersucht. Einerseits sind dies Studien, die einen Zusammenhang zwischen nationalen charakteristischen Wertevorstellungen und der Neigung zum Trinkgeldgeben untersuchen. Andererseits werden hier im zweiten Teil dieses Abschnitts Studien vorgestellt, die versuchen u.a. situative Auswirkungen auf die Trinkgeldhöhe darzustellen. Die bisherige Versuche die Sitte zu erklären und deren Problem wird im fünften Abschnitt dargestellt.
Der sechste Abschnitt versucht nun, die fünf Motive, die in den vorherigen Abschnitten identifizierten werden konnten, in das von Frank (1987) entwickelte Modell zur ökonomischen Erklärung der Ehrlichkeit in einer Gesellschaft zu integrieren.
Gang der Untersuchung:
Diese Arbeit soll einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse der Forschungsarbeiten von Soziologen, Ökonomen und Psychologen zu diesem Thema geben. Ebenso werden kurz die Entwicklung und Ausbreitung des Trinkgeldes seit dem Mittelalter dargestellt. Zusammen mit den Begründungsversuchen der bestehenden Arbeiten können fünf Motive identifiziert werden, mit denen sich das Trinkgeld begründen lassen kann. Mit Hi...
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