Dieter Kühn hat den grandiosen Versroman von Gottfried von Straßburg versgetreu und kongenial ins Neuhochdeutsche übertragen. Mit großer Formulierungskunst erschließt Kühn für den heutigen Leser den ganzen Reichtum des mittelalterlichen Textes. Zudem hat Kühn eine umfangreiche biographische Skizze des Gottfried von Straßburg entworfen, die einen neuen Zugang zu dem genialen Dichter eröffnet. Dieter Kühns Übertragung bietet die einmalige Gelegenheit dieses famose Erzählgedicht neu zu entdecken, das wie kein anderes die Liebe als einzige allumfassende Macht im Leben der Menschen beschwört.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Das Erstaunlichste an Dieter Kühns mittelalterlichen Werken ist ihr anhaltender Erfolg, wundert sich Hans-Herbert Räkel. Offensichtlich füllt Kühn mit seinen Büchern ("Ich, Wolkenstein"; "Neidhart von dem Reuental"; "Der Parzival des Wolfram von Eschenbach") eine Wissens- und Marktlücke, erkennt Räkel, welche die Mediävistik nicht zu stopfen bereit oder in der Lage ist. Denn Kühn "gewinnt eine lebendige Vorstellung", gewinnt sie mit dem klassischen Instrumentarium des Dichters, mit schöpferischer Phantasie in einem sogenannten "Vor-Buch", das mit fiktionalen Mitteln die Welt Gottfrieds im mittelalterlichen Strassburg erkundet. Über die Lücken im historisch konstruierten Bild täuscht Kühn nicht hinweg, lobt der Rezensent, sondern er macht sie fühlbar. Daneben aber steht der eigentliche Text von "Tristan und Isolde", der immerhin 500 Seiten umfasst und von Kühn sorgfältig übersetzt wurde. Dankbar vermerkt der Rezensent, dass Kühn dabei jeden altertümelnden Anklang vermieden hat - zu Zeiten Gottfrieds habe der Tristan ja auch nicht altertümelnd geklungen, sondern hochmodern.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH