Frank Binder liegt in der "Klapperbox" eines Krankenhauses. In diesem, von Patienten so getauften Zimmer, wird dem Körper von Süchtigen der Alkohol entzogen. Es sind qualvolle Tage. Aber woran erkennt man den Trinker? Dem fatalen Trugschluss, es sei der Herumlungernde am Bahnhof, der Volltrunkene auf dem Oktoberfest oder der Grölende am Ballermann unterliegt nicht nur Binder, der Protagonist des Buches.Der Autor geht dieser Frage auf den Grund. Feinsinnige Beobachtung und ironische Untertöne in den Geschichten beantworten sie nach Ansicht von Experten wohl einprägsamer als ein klinisches Lehrbuch. Mag mancher Leser vielleicht heftig widersprechen. Aber wir leben in einer ohnehin gestörten Trinkkultur. In einer Gesellschaft, die nur so strotzt von unsinnigen Normen, gibt es keine klaren Regeln zum Umgang mit dem Alkohol. Darin ist sich Peter Böttcher mit Fachleuten einig. Das ist das Ansinnen dieser Lektüre: Sie soll provozieren und unterhalten. Sie soll zum Nachdenken über ein Thema anregen, welches gern gemieden wird.
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