Die Bedeutung der Trocknung als Arbeitsabschnitt der Papierveredlung zeigt sich bereits in ihrem betriebswirtschaftlichen Einfluß. Der hier anfallende Energiebedarf muß bei der Gesamtplanung des Betriebes mit berücksichtigt werden. Die Raumforderungen der Trockenlage grenzen viel fach an die gegebenen Möglichkeiten. Die Produktionsmenge hängt davon ab, mit welcher Geschwindigkeit das veredelte Papierprodukt getrocknet und damit lagerfähig gemacht werden kann. Schon äußerlich ist in Ver edlungsbetrieben an der Größe der Entlüftungsanlagen, Trockenkanälen und Transportvorrichtungen zu erkennen, daß eine technische Verbesserung des Trocknungsvorganges einen unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen ver spricht. Die technischen Möglichkeiten hierzu ergeben sich sowohl aus der Anwen dung neuer Trockenelemente als auch aus deren sinnvoller Steuerung. SolcheR9gelaufgaben werden durch die Wärmeträgheit der machineIlen Ein richtung erschwert. Jedoch erfordert die Entwicklung, das Temperatur programm jeder Veredlungsanlage den theoretischen Gesetzen anzunähern. Physikalisch stellt die Trocknung beim Beschichten von Papieren und Pappen zwei Teilaufgaben. Zunächst muß ein unterschiedlich beschichtetes Material mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt möglichst rasch und ohne Ver~nderung der unbefeuchteten Schichten getrocknet werden. Während man bei der üblichen Papiertrocknung von der gleichmäßig durchnäßten Bahn ausgeht, beginnt der Trocknungsvorgang einer Beschichtung bereits ehe der Befeuchtungsvorgang zu einem Gleichgewichtszustand kam. Das zweite physikalische Problem ergibt sich daraus, daß die Trocknung einer Kunststoffdispersion nicht nur die Entfernung des Wassers zum Ziel hat, sondern auch die fehlerfreie Filmbildung, also kolloidale Vorgänge beim Übergang von der Dispersion zum Gel.
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