In diesem sechsten Band seiner Frühkult-Untersuchungen sucht und findet der Autor Bestätigung für die bereits bekannten Symptome des Sonnen-Flußkultes durch den neu zu erschließenden Teilbereich des Vogelkultes. Der Beginn dieser Großuntersuchung führt von Troizen zum Parnass (mit Delphi), Kalydon, Andania, Oichalia, Trachis und anderen, und den Kultköniginnen Marpessa, Deianeira (mit Herakles!) Iole usw. Alle diese Orte und Personen sind eng mit einem Teilbereich des Vogelkultes, seiner Alkyone-Variante, verknüpft und stehen auch in enger Verbindung mit den ebenfalls behandelten Zentren des…mehr
In diesem sechsten Band seiner Frühkult-Untersuchungen sucht und findet der Autor Bestätigung für die bereits bekannten Symptome des Sonnen-Flußkultes durch den neu zu erschließenden Teilbereich des Vogelkultes. Der Beginn dieser Großuntersuchung führt von Troizen zum Parnass (mit Delphi), Kalydon, Andania, Oichalia, Trachis und anderen, und den Kultköniginnen Marpessa, Deianeira (mit Herakles!) Iole usw. Alle diese Orte und Personen sind eng mit einem Teilbereich des Vogelkultes, seiner Alkyone-Variante, verknüpft und stehen auch in enger Verbindung mit den ebenfalls behandelten Zentren des Melantheia-Bereiches (Alpheios-, Kephisos-Mündung, Delphi, usw.). Darüber hinaus werden eine Reihe von Symptomen aufgezeigt, welche in währender Vermischung den stetig fortschreitenden Übergang von der Vor-Olympik zur Olympik, die Olympisierung also in verflochtenem Zusammenhang dokumentieren samt dem eigentlichen Ziel der Umwandlung des Menschenopfers in das Tieropfer. Dazu gehören Änderungen des Opfertodes von Fluss- in Mauersturz, von diesen in Pfeil- (bzw. Gift-)Tod, Abschwächung des Menschenopfers in Gottesurteil (Windbremsung, vielleicht auch Nessosgift), Verdrängung des an den Opfertod gebundenen numinosen Tieres durch Ersetzen der Tierverkleidung durch das Ritualgewand und anderes mehr. Diesen klaren Ergebnissen gegenüber stehen die auf merkwürdige Weise nicht zu fassenden Ortsnumina des Alkyone-Kultes, unter denen freilich Apollon dominiert, in Kalydon mit Artemis und dem Schatten einer Athene, in Oichalia mit unbekannter Gattin, in Trachis Zeus mit Here, am Kenaion sicher nur der olympische Zeus, schwach darunter Athene und Poseidon, ungewiß ein vorolympischer (und dann Fluß-)Zeus als Vorläufer des herakleisch-olympischen Patroos.
Der Autor: Harald Zusanek, geboren 1922 in Wien, studierte Medizin, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte sowie Schauspiel und Regie am Reinhardt-Seminar. Seit 1945 arbeitete er als Regisseur und freier Schriftsteller von Theaterstücken, Filmen und Fernsehspielen und gestaltete insgesamt 17 Dokumentarfilme. Ab 1967 war er als Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Abteilung Film und Fernsehen, tätig. Er war Verfasser von mehr als 20 Dramen und wurde vielfach für sein Werk ausgezeichnet. Seit Mitte der 50er Jahre beschäftigte er sich intensiv mit den Epen Homers. Bei seinem Tod 1989 hinterließ er mehr als 10.000 Seiten zur Homer- und Präolympik-Forschung. Aus diesem Nachlaß erschienen bisher fünf Bände: «Rhodos und Helios» 1994, «Kalypso» 1996, «Die Nymphen» 1998, «Hermes» 2003 und «Eos» 2005.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Präolympischer Vogelkult - Troizen - Die Horiden - Melantheia - Alkyone - Deianeira.