Osteuropa in naher Zukunft. Ein Heer aus Trollen beherrscht das Internet, kommentiert und hetzt. Zwei Freunde entwickeln immer stärkere Zweifel und beschließen, das System von innen heraus zu stören. Dabei geraten sie selbst in die Unkontrollierbarkeit der Netzwelt - und an die Grenzen ihres gegenseitigen Vertrauens.
Die europäische Gemeinschaft ist zerfallen und wurde durch die Festung Europa ersetzt. Ihr gegenüber steht das diktatorisch geführte Reich, in dessen Protektoraten ein ganzes Heer von Internettrollen die öffentliche Meinung lenkt. Einer von ihnen ist der namenlose Held dieser in einer allzu naheliegenden Zukunft angesiedelten Geschichte. Gemeinsam mit seiner Verbündeten Johanna versucht er, das staatliche System der Fehlinformationen von innen heraus zu stören - und wird dabei selbst Opfer eines Shitstorms. Mit seiner rasanten, literarisch verdichteten Erzählung beweist Michal Hvorecky erneut, warum er der erfolgreichste Autor der Slowakei ist.
»Dieses Buch erzählt vom Albtraum der Aufklärung. Von einer Welt, in der
Wahrheit und Lüge gleich viel wert sind. Es spielt in einer nahen
Zukunft, die sich aber wie eine unabwendbare Gegenwart anfühlt. Ein
umnachtetes Europa, dem der Kompass abhanden gekommen ist, in der Hand
derer, denen nichts mehr heilig ist. Ein mutiges Buch. Ein wichtiges
Buch. Besser als Michal Hvorecky kann man die Wahrheit nicht erfinden.«
David Schalko, 30.10.2018
»Ich
habe mich - wie soll ich sagen - sofort gebeugt, der Komplexität und
der Weisheit in Sachen Vergangenheit, die in dem Buch "Troll" steckt,
seiner Rasanz, seinem verhaltenen Optimismus am Ende.«
Michael Kumpfmüller, 17.10.2018
Die europäische Gemeinschaft ist zerfallen und wurde durch die Festung Europa ersetzt. Ihr gegenüber steht das diktatorisch geführte Reich, in dessen Protektoraten ein ganzes Heer von Internettrollen die öffentliche Meinung lenkt. Einer von ihnen ist der namenlose Held dieser in einer allzu naheliegenden Zukunft angesiedelten Geschichte. Gemeinsam mit seiner Verbündeten Johanna versucht er, das staatliche System der Fehlinformationen von innen heraus zu stören - und wird dabei selbst Opfer eines Shitstorms. Mit seiner rasanten, literarisch verdichteten Erzählung beweist Michal Hvorecky erneut, warum er der erfolgreichste Autor der Slowakei ist.
»Dieses Buch erzählt vom Albtraum der Aufklärung. Von einer Welt, in der
Wahrheit und Lüge gleich viel wert sind. Es spielt in einer nahen
Zukunft, die sich aber wie eine unabwendbare Gegenwart anfühlt. Ein
umnachtetes Europa, dem der Kompass abhanden gekommen ist, in der Hand
derer, denen nichts mehr heilig ist. Ein mutiges Buch. Ein wichtiges
Buch. Besser als Michal Hvorecky kann man die Wahrheit nicht erfinden.«
David Schalko, 30.10.2018
»Ich
habe mich - wie soll ich sagen - sofort gebeugt, der Komplexität und
der Weisheit in Sachen Vergangenheit, die in dem Buch "Troll" steckt,
seiner Rasanz, seinem verhaltenen Optimismus am Ende.«
Michael Kumpfmüller, 17.10.2018
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.09.2018In der Lügenfabrik
Michal Hvorecky wollte einen dystopischen Science-Fiction-Roman
schreiben. Bis „Troll“ anfing, der Gegenwart gefährlich zu ähneln
VON ALEX RÜHLE
Stimmt schon, die Zeit vergeht immer schneller. Mittlerweile scheint alles derart rasant in Richtung Abgrund zu schlittern, dass man als dystopischer Science-Fiction-Autor während des Schreibens von der Wirklichkeit überholt werden kann, selbst wenn man sich ein völlig übertrieben anmutendes Szenario ausdenkt. So geschah es dem slowakischen Autor und Übersetzer Michal Hvorecky, der in seiner Heimat schon mehrfach Zielscheibe verleumderischer Digitalattacken wurde. Als er seinen kleinen, fiesen Roman „Troll“ im Jahr 2015 begann, plante er ihn als rabenschwarze Groteske in Form einer Science-Fiction-Parabel.
Heute bildet das Buch recht gut und solide die Realität ab. Natürlich nicht eins zu eins, Europa hat sich (noch) nicht neu geteilt in eine westliche Festung und ein östliches „Reich“ nebst Satellitenstaaten. Aber der Kern dieses Buches, die böse Farce um die Zersetzung einer Gesellschaft und des Wahrheitsbegriffs durch Internettrolle, die kommt einem doch schaurig bekannt vor.
Kúkavislava, kurz: Kúkav, die Hauptstadt, in welcher der namenlose Erzähler aufwächst, erinnert schon dem Namen nach an die kleinen Länder, die auf dem Gebiet der ehemaligen k. u. k. Monarchie liegen, Tschechien, Slowakei, Ungarn ... Das Land wird regiert von einem oligarchischen „Anführer-Vater“, der viel Ähnlichkeit mit aktuellen Provinzdespoten wie Miloš Zeman oder Robert Fico hat, durch seine mythomanische Art aber zugleich ein Seelenverwandter alter Diktatorenhaudegen wie Ceaușescu zu sein scheint: Er lässt alle historischen Gebäude abreißen, um sie durch brutalistische Hässlichkeit zu ersetzen, und überzieht die Stadt mit einem Straßennetz im Schachbrettmuster, damit Demonstranten keine Möglichkeit haben, sich zu verstecken.
Im Grunde wird das ganze Land aber von außen gelenkt, durch das „Reich“ im Osten, das unschwer als Putin’sches Russland zu identifizieren ist. Die Agenten dieses Reichs sind im Alltag unsichtbar, ein Troll-Heer, das, hervorragend orchestriert, die öffentliche Meinung durch immer neue digitale Attacken und Propagandawellen kontrolliert. Man kann am Morgen als rechtschaffener Bürger aufwachen und am Abend vor den Trümmern seines sozialen und beruflichen Lebens stehen.
Wie in vielen Science-Fiction-Settings gehen digitale Zukunft und dystopische Mittelalter-Ingredienzen Hand in Hand. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen, Ärzte wurden durch Scharlatane ersetzt, der Ich-Erzähler wurde nie geimpft, sondern musste als Kind irgendwelchen Bioresonanz-Unsinn über sich ergehen lassen, was zur Folge hat, dass er seit seinem 15. Lebensjahr, seit dem Ausbruch einer verheerenden Masernepidemie, im Krankenhaus lebt, einem düsteren Irrgarten, der in seiner hoffnungslosen Absurdität an die Installationen von Ilja Kabakow erinnert, und in dem er durch all die Medikamente immer dicker und damit auch einsamer wird.
Er lernt dort Johanna kennen, Ex-Junkie, die sich, genau wie er, aus ihrem Lebenselend in die Welt der Bücher geflüchtet hat. Dadurch geht praktischerweise ein sehr weiter Resonanzraum auf, denn Johanna liest sowjetische Science-Fiction-Literatur, der Erzähler kennt alle wichtigen Dissidentenautoren, und so kann Hvorecky unsere irre Gegenwart alle paar Seiten mit dem Wahnsinn der Sowjetdiktatur kurzschließen und seine Grundthese literarisch untermauern: Im Grunde ist das, was wir erleben, alter Wein in neuen Glasfaserschläuchen, die alte paranoide Lügenpropaganda, nur jetzt viel feiner dosiert und raffinierter verabreicht. Die Lügen kommen bei jedem genau so an, wie er sie am schmackhaftesten findet.
Sollte das klischiert klingen, ja, das ist es anfangs, die ersten Kapitel wirken fast hastig, kurzer biografischer Abriss, Vater geflohen, Mutter seither psychisch recht derangiert, schwierige Jugend. Alles wird nur anskizziert, so als könne Hvorecky es nicht erwarten, zum eigentlichen Kern der Handlung zu kommen, ins Zentrum der dezentralen Macht. Ist man dort aber erst einmal angekommen, entwickelt der Text doch eine dunkle Strahlkraft.
Der Erzähler und Johanna überlegen, wie sie sich wehren können gegen die tödliche Trollwut, und planen schließlich die Mimesis ans Böse: Selbst zum Troll werden, die Waffen des Feindes studieren, anheuern bei einer der großen Lügenfabriken, die mit täglich neuen Denunziationen, Gerüchten, Halbwahrheiten das diskursive Grundwasser vergiften. Wobei den beiden von Anfang an klar ist: Wer die Waffen des Feindes unter Aufsicht des Feindes studiert, der muss mit diesen Waffen auch töten, um glaubhaft zu bleiben.
Die beiden heuern bei Valys an, einem alerten Widerling, der von einer Fabrikruine aus seine Truppe täglich neue Attacken durchs Netz reiten lässt. Das Sammelsurium aus Netzjunkies, vermeintlichen Nonkonformisten, Lebensverlierern, Ökospintisierern, Rappern und überzeugten Antisemiten unterläuft alle herkömmlichen Rechts-links-Raster. Gemeinsam ist ihnen allen nur, dass sie täglich noch mehr Lügenleistung erbringen müssen, um mit rund hundert verschiedenen Netzprofilen die jeweils neue Lüge möglichst tief und breit zu streuen: Der Donbass als Stalingrad von heute, Israel betreibt einen Genozid, die Ukraine hat es nie gegeben. Und heute bitte Herrn Stern zerstören, den ehemaligen Nachbarn des Erzählers, den Einzigen, der je wirklich nett war zu dem einsamen Jungen. Der ist jetzt aber sofort bereit, ihn digital zu meucheln.
All das wurde geschrieben in einem Land, in dem unlängst mehrere Parteien zugeben mussten, dass sie Trolle bezahlen, die Tag für Tag die politischen Gegner diffamieren und mit dem handelsüblichen denunziatorischen Unrat bewerfen; einem Land, das sich in seinen Nachrichten von allen Fakten abgekoppelt und ganz der Paranoia verschrieben hat. In den 25 Jahren seit ihrer Gründung hat die Slowakei insgesamt 820 Personen Asyl gewährt, 2018 wurde bislang ein einziger Antrag anerkannt. Die digitalen News-Seiten der Slowakei sind aber voll von Überfremdungshorror, Umvolkungsgeraune und antisemitischen Weltverschwörungslügen.
Gleichzeitig ist die Slowakei ein Land, in dem der Premierminister Robert Fico die Journalisten so lange als „dreckige, antislowakische Prostituierte“, Idioten, Hyänen und „schleimige Schlangen“ bezeichnete, bis einer von ihnen tot war: Ján Kuciak, Investigativreporter und ein Freund Michal Hvoreckys, wurde im Februar mit einer Kugel im Kopf in seinem Haus gefunden, neben seiner ebenfalls erschossenen Freundin. Bis heute wurde niemand festgenommen. Hvorecky, der für das Goethe-Institut in Bratislava arbeitet, bislang drei Romane veröffentlicht hat und immer wieder flammende journalistische Texte für eine Stärkung der demokratischen Öffentlichkeit schreibt, wurde auf dem vorletzten Parteitag von Fico als „Unruhestifter und Krawallmacher“ verleumdet.
In seiner Dystopie wagen der Erzähler und Johanna irgendwann den offenen Gegenangriff und decken die Machenschaften von Valys’ digitaler Armee auf. Aber wer glaubt noch einem Menschen, der die Wahrheit sagt, wenn ringsum nur Lügen stehen? Man kann froh sein, wenn man mit dem nackten Leben davonkommt.
Am Ende versucht der Erzähler, alle Spuren seiner Existenz zu vernichten, bis hin zu seinen Fingerabdrücken und der Physiognomie. In mehreren Operationen lässt er die Landkarte seiner Gesichtszüge so umformen, dass sie der Silhouette ähnelt, die Facebook männlichen Usern zuweist, die kein Profilfoto hinterlegen. Er sieht grauenhaft aus, wie ein Zombie – aber immerhin ist er jetzt unerkennbar für die Überwachungskameras, die jeden kennen.
Im Grunde ist, was
wir erleben, alter Wein
in neuen Glasfaserschläuchen
Der Investigativreporter Ján
Kuciak, ein Freund Hvoreckys,
wurde im Februar erschossen
Michal Hvorecky: Troll. Roman. Aus dem
Slowakischen von Mirko Kraetsch. Tropen Verlag, Stuttgart 2018.
215 Seiten, 18 Euro.
Michal Hvorecky, geboren 1976 in Bratislava, hat den Stoff für seinen Zukunftsroman „Troll“ aus der Gegenwart der Slowakei und ihrem politischen Alltag genommen.
Foto: imago stock&people
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Michal Hvorecky wollte einen dystopischen Science-Fiction-Roman
schreiben. Bis „Troll“ anfing, der Gegenwart gefährlich zu ähneln
VON ALEX RÜHLE
Stimmt schon, die Zeit vergeht immer schneller. Mittlerweile scheint alles derart rasant in Richtung Abgrund zu schlittern, dass man als dystopischer Science-Fiction-Autor während des Schreibens von der Wirklichkeit überholt werden kann, selbst wenn man sich ein völlig übertrieben anmutendes Szenario ausdenkt. So geschah es dem slowakischen Autor und Übersetzer Michal Hvorecky, der in seiner Heimat schon mehrfach Zielscheibe verleumderischer Digitalattacken wurde. Als er seinen kleinen, fiesen Roman „Troll“ im Jahr 2015 begann, plante er ihn als rabenschwarze Groteske in Form einer Science-Fiction-Parabel.
Heute bildet das Buch recht gut und solide die Realität ab. Natürlich nicht eins zu eins, Europa hat sich (noch) nicht neu geteilt in eine westliche Festung und ein östliches „Reich“ nebst Satellitenstaaten. Aber der Kern dieses Buches, die böse Farce um die Zersetzung einer Gesellschaft und des Wahrheitsbegriffs durch Internettrolle, die kommt einem doch schaurig bekannt vor.
Kúkavislava, kurz: Kúkav, die Hauptstadt, in welcher der namenlose Erzähler aufwächst, erinnert schon dem Namen nach an die kleinen Länder, die auf dem Gebiet der ehemaligen k. u. k. Monarchie liegen, Tschechien, Slowakei, Ungarn ... Das Land wird regiert von einem oligarchischen „Anführer-Vater“, der viel Ähnlichkeit mit aktuellen Provinzdespoten wie Miloš Zeman oder Robert Fico hat, durch seine mythomanische Art aber zugleich ein Seelenverwandter alter Diktatorenhaudegen wie Ceaușescu zu sein scheint: Er lässt alle historischen Gebäude abreißen, um sie durch brutalistische Hässlichkeit zu ersetzen, und überzieht die Stadt mit einem Straßennetz im Schachbrettmuster, damit Demonstranten keine Möglichkeit haben, sich zu verstecken.
Im Grunde wird das ganze Land aber von außen gelenkt, durch das „Reich“ im Osten, das unschwer als Putin’sches Russland zu identifizieren ist. Die Agenten dieses Reichs sind im Alltag unsichtbar, ein Troll-Heer, das, hervorragend orchestriert, die öffentliche Meinung durch immer neue digitale Attacken und Propagandawellen kontrolliert. Man kann am Morgen als rechtschaffener Bürger aufwachen und am Abend vor den Trümmern seines sozialen und beruflichen Lebens stehen.
Wie in vielen Science-Fiction-Settings gehen digitale Zukunft und dystopische Mittelalter-Ingredienzen Hand in Hand. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen, Ärzte wurden durch Scharlatane ersetzt, der Ich-Erzähler wurde nie geimpft, sondern musste als Kind irgendwelchen Bioresonanz-Unsinn über sich ergehen lassen, was zur Folge hat, dass er seit seinem 15. Lebensjahr, seit dem Ausbruch einer verheerenden Masernepidemie, im Krankenhaus lebt, einem düsteren Irrgarten, der in seiner hoffnungslosen Absurdität an die Installationen von Ilja Kabakow erinnert, und in dem er durch all die Medikamente immer dicker und damit auch einsamer wird.
Er lernt dort Johanna kennen, Ex-Junkie, die sich, genau wie er, aus ihrem Lebenselend in die Welt der Bücher geflüchtet hat. Dadurch geht praktischerweise ein sehr weiter Resonanzraum auf, denn Johanna liest sowjetische Science-Fiction-Literatur, der Erzähler kennt alle wichtigen Dissidentenautoren, und so kann Hvorecky unsere irre Gegenwart alle paar Seiten mit dem Wahnsinn der Sowjetdiktatur kurzschließen und seine Grundthese literarisch untermauern: Im Grunde ist das, was wir erleben, alter Wein in neuen Glasfaserschläuchen, die alte paranoide Lügenpropaganda, nur jetzt viel feiner dosiert und raffinierter verabreicht. Die Lügen kommen bei jedem genau so an, wie er sie am schmackhaftesten findet.
Sollte das klischiert klingen, ja, das ist es anfangs, die ersten Kapitel wirken fast hastig, kurzer biografischer Abriss, Vater geflohen, Mutter seither psychisch recht derangiert, schwierige Jugend. Alles wird nur anskizziert, so als könne Hvorecky es nicht erwarten, zum eigentlichen Kern der Handlung zu kommen, ins Zentrum der dezentralen Macht. Ist man dort aber erst einmal angekommen, entwickelt der Text doch eine dunkle Strahlkraft.
Der Erzähler und Johanna überlegen, wie sie sich wehren können gegen die tödliche Trollwut, und planen schließlich die Mimesis ans Böse: Selbst zum Troll werden, die Waffen des Feindes studieren, anheuern bei einer der großen Lügenfabriken, die mit täglich neuen Denunziationen, Gerüchten, Halbwahrheiten das diskursive Grundwasser vergiften. Wobei den beiden von Anfang an klar ist: Wer die Waffen des Feindes unter Aufsicht des Feindes studiert, der muss mit diesen Waffen auch töten, um glaubhaft zu bleiben.
Die beiden heuern bei Valys an, einem alerten Widerling, der von einer Fabrikruine aus seine Truppe täglich neue Attacken durchs Netz reiten lässt. Das Sammelsurium aus Netzjunkies, vermeintlichen Nonkonformisten, Lebensverlierern, Ökospintisierern, Rappern und überzeugten Antisemiten unterläuft alle herkömmlichen Rechts-links-Raster. Gemeinsam ist ihnen allen nur, dass sie täglich noch mehr Lügenleistung erbringen müssen, um mit rund hundert verschiedenen Netzprofilen die jeweils neue Lüge möglichst tief und breit zu streuen: Der Donbass als Stalingrad von heute, Israel betreibt einen Genozid, die Ukraine hat es nie gegeben. Und heute bitte Herrn Stern zerstören, den ehemaligen Nachbarn des Erzählers, den Einzigen, der je wirklich nett war zu dem einsamen Jungen. Der ist jetzt aber sofort bereit, ihn digital zu meucheln.
All das wurde geschrieben in einem Land, in dem unlängst mehrere Parteien zugeben mussten, dass sie Trolle bezahlen, die Tag für Tag die politischen Gegner diffamieren und mit dem handelsüblichen denunziatorischen Unrat bewerfen; einem Land, das sich in seinen Nachrichten von allen Fakten abgekoppelt und ganz der Paranoia verschrieben hat. In den 25 Jahren seit ihrer Gründung hat die Slowakei insgesamt 820 Personen Asyl gewährt, 2018 wurde bislang ein einziger Antrag anerkannt. Die digitalen News-Seiten der Slowakei sind aber voll von Überfremdungshorror, Umvolkungsgeraune und antisemitischen Weltverschwörungslügen.
Gleichzeitig ist die Slowakei ein Land, in dem der Premierminister Robert Fico die Journalisten so lange als „dreckige, antislowakische Prostituierte“, Idioten, Hyänen und „schleimige Schlangen“ bezeichnete, bis einer von ihnen tot war: Ján Kuciak, Investigativreporter und ein Freund Michal Hvoreckys, wurde im Februar mit einer Kugel im Kopf in seinem Haus gefunden, neben seiner ebenfalls erschossenen Freundin. Bis heute wurde niemand festgenommen. Hvorecky, der für das Goethe-Institut in Bratislava arbeitet, bislang drei Romane veröffentlicht hat und immer wieder flammende journalistische Texte für eine Stärkung der demokratischen Öffentlichkeit schreibt, wurde auf dem vorletzten Parteitag von Fico als „Unruhestifter und Krawallmacher“ verleumdet.
In seiner Dystopie wagen der Erzähler und Johanna irgendwann den offenen Gegenangriff und decken die Machenschaften von Valys’ digitaler Armee auf. Aber wer glaubt noch einem Menschen, der die Wahrheit sagt, wenn ringsum nur Lügen stehen? Man kann froh sein, wenn man mit dem nackten Leben davonkommt.
Am Ende versucht der Erzähler, alle Spuren seiner Existenz zu vernichten, bis hin zu seinen Fingerabdrücken und der Physiognomie. In mehreren Operationen lässt er die Landkarte seiner Gesichtszüge so umformen, dass sie der Silhouette ähnelt, die Facebook männlichen Usern zuweist, die kein Profilfoto hinterlegen. Er sieht grauenhaft aus, wie ein Zombie – aber immerhin ist er jetzt unerkennbar für die Überwachungskameras, die jeden kennen.
Im Grunde ist, was
wir erleben, alter Wein
in neuen Glasfaserschläuchen
Der Investigativreporter Ján
Kuciak, ein Freund Hvoreckys,
wurde im Februar erschossen
Michal Hvorecky: Troll. Roman. Aus dem
Slowakischen von Mirko Kraetsch. Tropen Verlag, Stuttgart 2018.
215 Seiten, 18 Euro.
Michal Hvorecky, geboren 1976 in Bratislava, hat den Stoff für seinen Zukunftsroman „Troll“ aus der Gegenwart der Slowakei und ihrem politischen Alltag genommen.
Foto: imago stock&people
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2018Zwei Formen der Wahrheit
Michal Hvoreckýs schriller Online-Hass-Roman "Troll"
Schlichtes Trollen war gestern. Doch wo es in unserer heutigen Welt social bots sind, die online automatisiert gegen Politika wie den UN-Migrationspakt Stimmung machen, wird in Michal Hvoreckýs neuem Roman eine ganze Troll-Fabrik, in der Leute in mühevoller Handarbeit bis zur Erschöpfung Positionen und Personen diskreditieren und desinformieren, zur "Storytrolling Agency" weiterentwickelt. Der Ich-Erzähler der Geschichte, der unter der Vielzahl seiner Nicknames den eigenen Namen nicht mehr zusammenbekommt, hat mit diesem Konzept den Gefallen seines Chefs gefunden. Dabei hatte der den unansehnlichen Anfangzwanziger letztlich eingestellt, weil er sonst auch auf die andere Bewerberin, auf Johanna, hätte verzichten müssen.
Im Kern geht es in Michal Hvoreckýs viertem ins Deutsche übersetzten Roman "Der Troll" um den Hass, die Lüge, die Wut im Netz und ihre Instrumentalisierung außerhalb, im Mantel um die beiden Freunde, die sich - sie als Drogenabhängige, er als ungeimpfter Masernpatient - in aussichtsloser Lage im Krankenhaus kennengelernt, dort nächtelang über Literatur debattiert und schließlich beschlossen hatten, das Troll-System zu bekämpfen, und zwar von innen heraus. Dabei zeichnet der slowakische Autor nicht nur die Vorwürfe, Verdächtigungen und angeblichen Enthüllungen der Fake News in den gewohnt schrillen Farben, sondern auch die Lebensgeschichte der beiden Hauptfiguren und die Welt, in der sie sich behaupten müssen: Nach Jahren der Tyrannis von Anführer-Vater und Anführer-Sohn in einem "Reich" knapp außerhalb der "Festung Europa" hat ein Regime von Schreckgestalten die Macht übernommen. Ein Hybridkrieg hat das Land verwüstet, jetzt befindet es sich abermals in einem Informationskrieg, der sich auswachsen könnte: "Ein Hauptkampfgebiet bot der menschliche Geist. Dort musste man siegen, dann konnte man auf dem Schlachtfeld das Duell vollenden."
Eine solche Eskalation ist größte Angst und ehrgeiziges Ziel der beiden Freunde zugleich: Nachdem sie ihm im Netz aufgefallen waren, holt Valys sie in sein achtzigköpfiges Team, das mit Hunderten von Profilen die Reputation einzelner oder das Ansehen ganzer Gruppen zerstört, Stimmungen anfacht, Übergriffe anzettelt und Politik bestimmt. Einem Wissenschaftler hängen sie üppige Einnahmen aus zweifelhaften Quellen an. Eine polnische Politikerin machen sie zum Ziel von antisemitischem Hass. Und als sie merken, dass sie ihr Opfer im Ausland nicht erreichen, opfert der Erzähler kurzerhand seinen alten Nachbarn, indem er ihn in Verbindung mit der Politikerin bringt: Auf den jüdischen Professor entlädt sich Hass, den die Trolle auf die Polin weiterleiten. "Bewährte Propagandatechniken wurden mit modernem Marketing zusammengebracht, und es entstand ein effektives Instrument", heißt es einmal, später wird fein zwischen den Wahrheitsformen "istina" und "prawda" unterschieden: Der faktischen Wahrheit stehe im Russischen, wichtiger und erhabener, die "Wahrheit im Einklang mit Gott" gegenüber - der Zweck heiligt also die Mittel.
Eine "Storytrolling Agency" müsse sich ihren Lesern gegenüber öffnen, so das Konzept des Erzählers: einen Tag der offenen Tür organisieren, auch Leute ansprechen, die "kritischer und anspruchsvoller sind und sensibler auf Unaufrichtigkeit reagieren", zeigen, dass es ihr um etwas geht. Prompt wird ein Hiphop-Quartett auf "Vaterland-Tournee" durchs Land geschickt - und der Erzähler zum Senior Content Operator befördert.
Doch wer ist die junge Frau, die mit einigem Geschick und erstaunlicher Kenntnis die Troll-Fabrik von außen unter Druck setzt? Dass der Erzähler seine Komplizin denunziert, könnte noch Teil eines Plans sein, in den er nicht völlig eingeweiht ist. Doch auch nach Johannas Verhaftung hören die Veröffentlichungen nicht auf. Die Stimmung beginnt tatsächlich zu kippen. Valys und seine Leute merken das und setzen sich ab, nachdem sie den Erzähler öffentlich als Kopf der Hasskampagnen dargestellt haben: Die Stimmung kippt abermals - gegen einen Ohnmächtigen, der sich selbst nur noch als Fratze sieht und den einzigen Ausweg in einer Gesichtsoperation, tabula rasa.
Michal Hvorecký liebt die grelle Szene, die schrille Geschichte: In seinem ersten Roman kämpft ein junger Mann gegen die Internetporno-Sucht, in seinem zweiten findet sich einer im Escort-Service wieder. In "Troll" ist die Lebenswirklichkeit derart durch Lug und Trug entstellt, dass keine der Figuren mehr in ihr Halt oder Haltung findet: eine literarische Konsequenz, die es schließlich auch dem Leser nicht immer leichtmacht - dem zumal, der sich nicht nur an dem breit vorgetragenen Zynismus des Romans ergötzen will, sondern in ihm auch Erhellendes sucht.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Michal Hvorecký: "Troll". Roman.
Aus dem Slowakischen von Mirko Kraetsch. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2018. 215 S., geb., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Michal Hvoreckýs schriller Online-Hass-Roman "Troll"
Schlichtes Trollen war gestern. Doch wo es in unserer heutigen Welt social bots sind, die online automatisiert gegen Politika wie den UN-Migrationspakt Stimmung machen, wird in Michal Hvoreckýs neuem Roman eine ganze Troll-Fabrik, in der Leute in mühevoller Handarbeit bis zur Erschöpfung Positionen und Personen diskreditieren und desinformieren, zur "Storytrolling Agency" weiterentwickelt. Der Ich-Erzähler der Geschichte, der unter der Vielzahl seiner Nicknames den eigenen Namen nicht mehr zusammenbekommt, hat mit diesem Konzept den Gefallen seines Chefs gefunden. Dabei hatte der den unansehnlichen Anfangzwanziger letztlich eingestellt, weil er sonst auch auf die andere Bewerberin, auf Johanna, hätte verzichten müssen.
Im Kern geht es in Michal Hvoreckýs viertem ins Deutsche übersetzten Roman "Der Troll" um den Hass, die Lüge, die Wut im Netz und ihre Instrumentalisierung außerhalb, im Mantel um die beiden Freunde, die sich - sie als Drogenabhängige, er als ungeimpfter Masernpatient - in aussichtsloser Lage im Krankenhaus kennengelernt, dort nächtelang über Literatur debattiert und schließlich beschlossen hatten, das Troll-System zu bekämpfen, und zwar von innen heraus. Dabei zeichnet der slowakische Autor nicht nur die Vorwürfe, Verdächtigungen und angeblichen Enthüllungen der Fake News in den gewohnt schrillen Farben, sondern auch die Lebensgeschichte der beiden Hauptfiguren und die Welt, in der sie sich behaupten müssen: Nach Jahren der Tyrannis von Anführer-Vater und Anführer-Sohn in einem "Reich" knapp außerhalb der "Festung Europa" hat ein Regime von Schreckgestalten die Macht übernommen. Ein Hybridkrieg hat das Land verwüstet, jetzt befindet es sich abermals in einem Informationskrieg, der sich auswachsen könnte: "Ein Hauptkampfgebiet bot der menschliche Geist. Dort musste man siegen, dann konnte man auf dem Schlachtfeld das Duell vollenden."
Eine solche Eskalation ist größte Angst und ehrgeiziges Ziel der beiden Freunde zugleich: Nachdem sie ihm im Netz aufgefallen waren, holt Valys sie in sein achtzigköpfiges Team, das mit Hunderten von Profilen die Reputation einzelner oder das Ansehen ganzer Gruppen zerstört, Stimmungen anfacht, Übergriffe anzettelt und Politik bestimmt. Einem Wissenschaftler hängen sie üppige Einnahmen aus zweifelhaften Quellen an. Eine polnische Politikerin machen sie zum Ziel von antisemitischem Hass. Und als sie merken, dass sie ihr Opfer im Ausland nicht erreichen, opfert der Erzähler kurzerhand seinen alten Nachbarn, indem er ihn in Verbindung mit der Politikerin bringt: Auf den jüdischen Professor entlädt sich Hass, den die Trolle auf die Polin weiterleiten. "Bewährte Propagandatechniken wurden mit modernem Marketing zusammengebracht, und es entstand ein effektives Instrument", heißt es einmal, später wird fein zwischen den Wahrheitsformen "istina" und "prawda" unterschieden: Der faktischen Wahrheit stehe im Russischen, wichtiger und erhabener, die "Wahrheit im Einklang mit Gott" gegenüber - der Zweck heiligt also die Mittel.
Eine "Storytrolling Agency" müsse sich ihren Lesern gegenüber öffnen, so das Konzept des Erzählers: einen Tag der offenen Tür organisieren, auch Leute ansprechen, die "kritischer und anspruchsvoller sind und sensibler auf Unaufrichtigkeit reagieren", zeigen, dass es ihr um etwas geht. Prompt wird ein Hiphop-Quartett auf "Vaterland-Tournee" durchs Land geschickt - und der Erzähler zum Senior Content Operator befördert.
Doch wer ist die junge Frau, die mit einigem Geschick und erstaunlicher Kenntnis die Troll-Fabrik von außen unter Druck setzt? Dass der Erzähler seine Komplizin denunziert, könnte noch Teil eines Plans sein, in den er nicht völlig eingeweiht ist. Doch auch nach Johannas Verhaftung hören die Veröffentlichungen nicht auf. Die Stimmung beginnt tatsächlich zu kippen. Valys und seine Leute merken das und setzen sich ab, nachdem sie den Erzähler öffentlich als Kopf der Hasskampagnen dargestellt haben: Die Stimmung kippt abermals - gegen einen Ohnmächtigen, der sich selbst nur noch als Fratze sieht und den einzigen Ausweg in einer Gesichtsoperation, tabula rasa.
Michal Hvorecký liebt die grelle Szene, die schrille Geschichte: In seinem ersten Roman kämpft ein junger Mann gegen die Internetporno-Sucht, in seinem zweiten findet sich einer im Escort-Service wieder. In "Troll" ist die Lebenswirklichkeit derart durch Lug und Trug entstellt, dass keine der Figuren mehr in ihr Halt oder Haltung findet: eine literarische Konsequenz, die es schließlich auch dem Leser nicht immer leichtmacht - dem zumal, der sich nicht nur an dem breit vorgetragenen Zynismus des Romans ergötzen will, sondern in ihm auch Erhellendes sucht.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Michal Hvorecký: "Troll". Roman.
Aus dem Slowakischen von Mirko Kraetsch. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2018. 215 S., geb., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Man sollte diese Dystopie lesen, wenn man die realen Möglichkeiten und die Auswirkungen des Phänomens Trolle kennen lernen will: Es ist ein Horror.« Otfried Käppeler, Südwest Presse, 13.04.2019 »Schmerzlich führt uns der Roman vor, wie eine Gesellschaft aussieht, in der es keine Wahrheit, also auch keine Wissenschaft und keine unabhängigen Journalismus mehr gibt. Es geht nur noch darum, über die größte und mächtigste Trollarmee zu befehlen.« Niklas Prenzel, Falter, 03.01.2019 »Ein wütender, frecher Text in einer rasanten, wendigen, niemals langweilig werdenden Sprache. Ich habe uns wiedererkannt, mich gegruselt und amüsiert« Terézia Mora, Süddeutsche Zeitung, 28.12.2018 »Michal Hvorecky hat ein aufklärerisches und kämpferisches Buch geschrieben.« Terry Albrecht, Deutschlandfunk - Büchermarkt, 29.10.2018 »Dieses Buch erzählt vom Albtraum der Aufklärung. Von einer Welt, in der Wahrheit und Lüge gleich viel wert sind. Es spielt in einer nahen Zukunft, die sich aber wie eine unabwendbare Gegenwart anfühlt. Ein umnachtetes Europa, dem der Kompass abhanden gekommen ist, in der Hand derer, denen nichts mehr heilig ist. Ein mutiges Buch. Ein wichtiges Buch. Besser als Michal Hvorecky kann man die Wahrheit nicht erfinden.« David Schalko, 30.10.2018 »Der Roman Troll ist [...] eine groteske Paraphrase des letzten halben Jahrhunderts.« Dietmar Jacobsen, literaturkritik.de, 20.10.2018 »Ich habe mich - wie soll ich sagen - sofort gebeugt, der Komplexität und der Weisheit in Sachen Vergangenheit, die in dem Buch "Troll" steckt, seiner Rasanz, seinem verhaltenen Optimismus am Ende.« Michael Kumpfmüller, 17.10.2018 »In "Troll" steckt mehr als ein Körnchen aktueller Wirklichkeit. Immer wieder lässt der Autor eine bitterböse Satire auf heutige Zustände [...] aufblitzen.« Aachner Zeitung, 09.10.2018 »In "Troll" steckt mehr als ein Körnchen aktueller Wirklichkeit. Skizzierend, karrikierend lässt der Autor immer wieder eine bitterböse Satire auf heutige Zustände -nicht nur- in Osteuropa aufblitzen. [...] Ein verstörender, lesenswerter Roman.« Roland Siegloff, Fränkische Nachrichten, 26.09.2018 »Rasend schnell wie ein populärer Hass-Hashtag stürzt der neue Roman von Michal Hvorecky auf seine Leser ein. Und ebenso fasziniert und abgestoßen wie von menschenverachtenden Beiträgen in der Timeline verschlingt man die 213 Seiten von "Troll"« Hamburger Abendblatt, 25.09.2018 » [...] der Kern dieses Buches, die böse Farce um die Zersetzung einer Gesellschaft und des Wahrheitsbegriffs durch Internettrolle, die kommt einem doch schaurig vor.« Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 21.09.2018 »Nach dieser Lektüre wird man das Internet anders betrachten.« Iris Tscharf, Der Blog der Schurken, 19.09.2018