Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1, Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz, Veranstaltung: Themen und Texte der Praktischen Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der von dem Philosophen Hans Blumenberg in seinem Werk "Beschreibung des Menschen" vertretenen These, dass Trostbedürftigkeit als Mangelerscheinung des Menschen zu betrachten sei. Zuerst werde ich mich mit der Begriffsdefinition des Trostes und seiner Bedeutung in der anthropologischen Philosophie auseinandersetzen. In weiterer Folge gehe ich auf den Trost in der Anthropologie, sowie im Kontext der Religion und der Suche nach dem Sinn des Lebens als Kontingenzbewältigung ein. Schlussendlich möchte ich einen kurzen Einblick in stoische Moralvorstellungen und deren Empfehlung wie Dinge handzuhaben sind, die man nicht in der Hand hat, geben. Die meisten Menschen gelangen im Verlauf ihrer Lebenszeit in eine Situation, in der sie trostbedürftig werden. Das Leben konfrontiert sie mit Schicksalsschlägen, emotionalen Enttäuschungen, Leid und Krankheit. Trost unterstützt die Menschen mit dem Schmerz besser umgehen zu lernen, auch wenn der Trost allein ihn nicht zu heilen vermag. Die Trostbedürftigkeit ist bei Kindern noch stärker ausgeprägt als bei Erwachsenen. Wenn sich Kinder nicht wohlfühlen, sich benachteiligt fühlen oder Schmerzen haben, sind sie auf mitfühlende, tröstende Worte einer Bezugsperson angewiesen. Trost spenden vermag Krankheiten nicht zu heilen und Schicksalsschläge nicht ungeschehen zu machen. Der Schmerz des Menschen wird jedoch gemindert, da der zu Tröstende das Gefühl bekommt, den Schmerz mit anderen zu teilen und emotionale Unterstützung zu erhalten. Auch wenn Trost oft nur dazu beiträgt, die schmerzhafte Wirklichkeit zu verschleiern, führen Mitgefühl und Anteilnahme dazu, dass Leid besser zu ertragen und Vertrauen und Zuversicht in eine Verbesserung der Situation zu erlangen. Die Menschen erhalten aus unterschiedlichen Quellen Trost. Gläubige finden Trost in ihrem Glauben und im Gebet. Nichtgläubige sind in ihrem Leid für Trost dankbar in Form einer einfühlsamen Berührung, oder Worten, die Mitgefühl und Anteilnahme ausdrücken. Trost kann zu den sozialen Konventionen einer Gesellschaftskultur gezählt werden.
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