Dieses Buch ist für mich eine der größten Enttäuschungen, ja eigentlich ein einziges Ärgernis, der Europabücher der letzten Zeit. Der Ärger fängt damit an, dass die E-Book-Version teurer ist als die Printversion, wofür allerdings den Autor wohl die geringste Verantwortung treffen dürfte.
Die
sachliche Enttäuschung hängt damit zusammen, dass ich seit langem ein aufmerksamer Leser der Beiträge von…mehrDieses Buch ist für mich eine der größten Enttäuschungen, ja eigentlich ein einziges Ärgernis, der Europabücher der letzten Zeit. Der Ärger fängt damit an, dass die E-Book-Version teurer ist als die Printversion, wofür allerdings den Autor wohl die geringste Verantwortung treffen dürfte.
Die sachliche Enttäuschung hängt damit zusammen, dass ich seit langem ein aufmerksamer Leser der Beiträge von Prantl zur aktuellen, vor allem deutschen Innen- Politik bin. Dies ist ein ausgesprochen unsachliches Buch, auch handwerklich unter dem NIveau, das ich bei diesem Autor erwartet hätte. So arbeitet er auf den schmalen 37 Textseiten viel mit Zitaten und Bezügen auf andere Autoren, Studien u. ä. Nicht eine einzige Quellenangabe! Es ist ein unsachlich leidenschaftliches Plädoyer für ein nicht näher definiertes "Europa". Sein analytischer Gehalt ist gleich Null. In vielen Bezügen sind die Ausführungen widersprüchlich. Ein Ärgernis besonderer Art ist für mich die kurze Streifung des Themas Türkei. Mehr als die unspezifische Klage, dass es ein Fehler sei, die Türkei nicht schon längst als Mitglied in die EU aufgenommen zu haben, findet der aufmerksame und aufgeschlossene Leser nicht. Am Ende bleibt die Frage, wer die Adressaten des Plädoyers von Herrn Prantl sind. Einen Europa-Skaptiker wird dieser an Argumenten für Europa äußerst ärmliche Essay nicht zum Nachdenken bewegen. Einem überzeugten Europäeer bietet es ebenso wenig an Versicherung seiner Position. Und das größte Manko: Zu denkbaren Entwicklungen, die zu einer Neubesinnung und Neuorientierung des Gebildes EU beitragen könnten, bietet Prantl noch nicht einmal Ansätze! Fazit: Ein intellektuell außerordentlich ärmlicher Beitrag eines duchaus bedeutenden Journalisten. Selbst die kanpp 6 Euro dafür sind "rausgeschmissenes" Geld! Vermutlich würde sich aber fast Jeder an dem Versuch verheben, dieses zenttrale Thema auf 37 Seiten abzuhandeln.