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"... Photoalbum, Landkarte, unser Land, die Kneipe um die Ecke. Waffe, Würde. Seele und Soul. Das Vergebliche, der Mut. Sprachbuch, Präzisionsarbeit. Ich lese darin, um zu lernen und wenn's mir schlecht geht. Glanz und Elend der Liebe, Glanz und Elend des Schreibens. Ein Gesangbuch, druchzogen von einem wummernden Blues. Könnte mir jemand in den Sarg legen." (aus dem Nachwort von Franz Dobler)
"Fauser, der durch seine ausgezeichnete Marlon-Brando-Biographie von sich reden gemacht hat, hat auch in seinen Gedichten den Dreh voll raus. Und er riskiert viel: trotz ironischer Distanz ist er hart
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Produktbeschreibung
"... Photoalbum, Landkarte, unser Land, die Kneipe um die Ecke. Waffe, Würde. Seele und Soul. Das Vergebliche, der Mut. Sprachbuch, Präzisionsarbeit. Ich lese darin, um zu lernen und wenn's mir schlecht geht. Glanz und Elend der Liebe, Glanz und Elend des Schreibens. Ein Gesangbuch, druchzogen von einem wummernden Blues. Könnte mir jemand in den Sarg legen." (aus dem Nachwort von Franz Dobler)
"Fauser, der durch seine ausgezeichnete Marlon-Brando-Biographie von sich reden gemacht hat, hat auch in seinen Gedichten den Dreh voll raus. Und er riskiert viel: trotz ironischer Distanz ist er hart man Ball, so offen und aufrichtig, wie nur einer schreiben kann, der nichts mehr zu verlieren hat. Seine Schreibe berührt, weil er sich voll einbringt, besessen von der Lust zu leben, trotz aller Hang-over. Und er weiß, wovon er spricht. (.) Das alles in einer Sprache, die frei ist von literarischen Schnörklen und artifiziellen Mätzchen." Klaus Bär TIP
Autorenporträt
Jörg Fauser, geboren im Juli 1944 schrieb Essays und Gedichte, Hörspiele, Drehbücher, Erzählungen und Songtexte. Er arbeitete in diversen Jobs und war verantwortlicher Redakteur bzw. Herausgeber verschiedener Underground-Zeitungen. Am 17. Juli 1987 starb Fauser an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.11.2006

Der Sound eines Werkes
Jörg Fauser in der Romanfabrik

Jörg Fauser war der Amerikaner unter den deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Autoren wie Burroughs, Bukowski, Chandler und Hammett waren ihm Inspiration. Er schrieb über Drogen, Sex und hartes Saufen. Er versuchte sich in zahlreichen literarischen Gattungen und verfaßte Gedichte, Erzählungen, Romane, Krimis, Reportagen und eine Biographie von Marlon Brando. Einem größeren Publikum wurde er aber als Songtexter bekannt. Fauser schrieb die Texte zu Achim Reichels Hitalbum "Der Spieler". Als schließlich noch 1985 Fausers furioser Krimi "Der Schneemann" mit Marius Müller-Westernhagen verfilmt wurde, schien der Schriftsteller endlich den Durchbruch geschafft zu haben. Doch zwei Jahre später war Fauser tot. Im Morgengrauen des 17. Juli 1987, am Tag nach seinem 43. Geburtstag, wurde er auf der A 94 bei München von einem Lastwagen überfahren.

Mit Fauser selbst schien auch sein Werk mit einem Schlag verschwunden. Seit einiger Zeit wird sein Geist von jungen Literaten beschworen, die in ihm einen der Begründer der deutschen Popliteratur sehen. Aber auch wenn Stuckrad-Barre, Droste oder Dobler Fausers Werk bei jeder Gelegenheit preisen, scheint ein Revival noch nicht in Sicht. Wie gerechtfertigt seine Wiederentdeckung wäre, konnte man in der Frankfurter Romanfabrik erleben. Dort präsentierte das Wuppertaler Duo "Lebendigital" sein Programm "Fausertracks". Keyboarder Jochen Rausch und Gitarrist Detlev Cremer haben Gedichte, die Fauser in den siebziger Jahren für den Rundfunk einlas, vertont und so der Stimme des Autors Musik gegeben. Die an Electronica und Laptop-Pop erinnernden Arrangements ließen erahnen, welche Rolle imaginäre Musik gespielt haben könnte, als Fauser seine Gedichte schrieb. In dieser Darbietung wurde aus dem Poeten ein visionärer Songschreiber und Sprechsänger.

Videoinstallationen von Kai Dollbaum verstärkten die suggestive Kraft von Fausers Texten, die noch immer so frisch wirken, als seien sie gerade erst verfaßt worden. Neben den hörenswerten "Fausertracks", die auch auf CD erhältlich sind, gab es an diesem Abend auch Fauser pur. Mike Litt, Moderator beim WDR, las einige Passagen aus dem Roman "Rohstoff" und Texte aus dem neu verlegten Gedichtband "Trotzki, Goethe und das Glück". Vielleicht wird es noch einige Jahre dauern, bis Fauser endgültig als einer der großen deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts wahrgenommen wird. "Lebendigital" hätten mit ihrem Projekt einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.

CHRISTIAN RIETHMÜLLER

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"Fauser, der durch seine ausgezeichnete Marlon-Brando-Biographie von sich reden gemacht hat, hat auch in seinen Gedichten den Dreh voll raus. Und er riskiert viel: trotz ironischer Distanz ist er hart am Ball, so offen und aufrichtig, wie nur einer schreiben kann, der nichts mehr zu verlieren hat. Seine Schreibe berührt, weil er sich voll einbringt, besessen von der Lust zu leben, trotz aller Hang-over. Und er weiß, wovon er spricht. (...) Das alles in einer Sprache, die frei ist von literarischen Schnörkeln und artifiziellen Mätzchen."(Klaus Bär, tip 1979)