Auf dem Cover des Buches "True Crime" steht eindeutig "Einen packenderen Thriller hätte sich niemand ausdenken können - dabei ist jedes Wort wahr." Laut Rolling Stone Magazine erwartet mich also eine spannende Lebensstory. Auch der Klappentext versprach Hochspannung und gaukelte mir ein echtes
Leseerlebnis vor. Meine Erwartungshaltung war enorm hoch, daher war ich fast enttäuscht, dass sich der…mehrAuf dem Cover des Buches "True Crime" steht eindeutig "Einen packenderen Thriller hätte sich niemand ausdenken können - dabei ist jedes Wort wahr." Laut Rolling Stone Magazine erwartet mich also eine spannende Lebensstory. Auch der Klappentext versprach Hochspannung und gaukelte mir ein echtes Leseerlebnis vor. Meine Erwartungshaltung war enorm hoch, daher war ich fast enttäuscht, dass sich der Thriller als Lebensbericht entpuppt, der nur mäßig Spannung aufbringen konnte. Krimi hätte ich jetzt gelten lassen können, aber die Einordnung in das Thrillergenre finde ich als zu hoch gegriffen. Es ist natürlich eine Tatsache, die sich nicht leugnen lässt, dass das Leben von Sam Millar interessant und angefüllt ist von Kriminalität, dennoch lässt es sich eher zäh als flüssig lesen. Sehr viel Handlung, Gewalt und Brutalität machen leider noch keinen Thriller aus. Ich mag aber nicht nur meckern, sondern möchte natürlich auch darüber berichten, was mir gut gefallen hat. Lediglich für diejenigen, die ein Buch mit echter Spannung erwarten, wollte ich den Hinweis erteilen, die Erwartungen etwas herunterzuschrauben. Meine persönliche Einordnung in ein Genre wäre Roman oder auch Krimi gewesen und ich hätte ohne mit der Wimper zu zucken gerne 5 Sterne an das Buch vergeben.
Wenn man die Genre einfach außen vorlässt, erhält man ein solides und gut geschriebenes Buch, welches für meinen Geschmack auch kürzer hätte ausfallen können, obwohl es dadurch vielleicht auch seine Wirkung verlieren würde. Trotzdem fand ich einige Szenen zu detailliert, während ich anderes gerne etwas genauer beschrieben hätte haben wollen.
"True Crime" ist die Lebensgeschichte, des Sam Millar, der authentisch und ohne zu beschönigen aus seinem Leben berichtet. Wenn ich mir seinen Lebensweg so anschaue, gerade seine Kindheit, die anders als meine verlief, sehe ich schon einen Wegweisung in die falsche Richtung, denn Kinder brauchen Wärme und Geborgenheit, all das, was Sam fehlt. Letztendlich erzieht er sich selbst und kämpft von Anfang an ums Überleben. Es ist schwierig sich nicht von Vorurteilen überrennen zu lassen und Sam in dem Licht zu sehen, wie er es verdient hat, denn Strafe folgt oft auf dem Fuß, ob nun gerechtfertigt oder auch nicht.
Der Aufenthalt im Gefängnis ist geprägt von Gewalt und Boshaftigkeit der Wärter. Es gruselt mich, dass dieses einfach so geschehen kann, ohne dass jemand mit Strafe rechnen muss. Menschenunwürdig und regelrecht sadistisch wird hier gequält, regelrecht gefoltert. Auch hier muss Sam ums Überleben kämpfen, sei es um ohne Schmerzen zu leben, nicht zu erfrieren oder zu verhungern. Gut 200 Seiten lang begleiten wir Sam im täglichen Überlebenskampf, bis er seine Freiheit wiedererlangt, aber auch in New York wurde nicht besser, denn Sam lässt sich auf Glücksspiel und anderes ein und macht sich erneut strafbar. Seine Leben wurde eigentlich nur von Irland in die USA verlagert. Den großen Coup den er nun anstrebt, ist eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Mehr mag ich zum Geschehen nicht weitergeben, da ich zu sehr spoilern müsste. Ich möchte schließlich niemanden die Spannung nehmen. Bücher wirken unterschiedlich auf seine Leser / Leserinnen, daher kann es natürlich sein, dass deine Meinung ganz anders ausfallen wird. Ich bin leider nicht komplett überzeugt worden, was ich aber auf meine Erwartungshaltung an das Buch deute. Es ist eine großartige und faszinierende Lebensgeschichte, die herausfordert und fordert. Mir wäre leichte, seichte Kost lieber gewesen, denn so saß ich einige Tage am Buch und musste immer wieder Pausen einschieben, da es mich nicht packen konnte. Ich verlor leider viel zu schnell das Interesse an der Story und das ist sehr Schade, denn dieses Buch wird nicht umsonst ein Bestseller sein. Vielleicht ist die Spannung auch in der Übersetzung verloren gegangen? Zu Mutmaßungen möchte ich mich nicht hinreißen lassen, denn Sam Millar hat für seine Offenheit Lob verdient. Lesenswerte Lektüre mit kleine Schwächen.