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Unter einem riesigen, archaischen Baum wird der Körper einer jungen Frau entdeckt, hingekniet in Gebetshaltung, das Haupt von einer Dornenkrone umringt, an der ein Hirschgeweih befestigt ist. Vieles deutet auf eine rituelle Opferung hin, auf eine Auflösung der Trennung zwischen Mensch und Tier, in der sich die Gewalt verewigt. Mit diesem verstörenden Mordfall in den weiten Moorgebieten Louisianas beginnt True Detective (HBO, 2014-heute), eine der raffiniertesten und meistdiskutierten Fernsehserien der letzten Dekade. Schon bald zeichnet sich ein dichtes Netz an kulturellen, literarischen und…mehr

Produktbeschreibung
Unter einem riesigen, archaischen Baum wird der Körper einer jungen Frau entdeckt, hingekniet in Gebetshaltung, das Haupt von einer Dornenkrone umringt, an der ein Hirschgeweih befestigt ist. Vieles deutet auf eine rituelle Opferung hin, auf eine Auflösung der Trennung zwischen Mensch und Tier, in der sich die Gewalt verewigt. Mit diesem verstörenden Mordfall in den weiten Moorgebieten Louisianas beginnt True Detective (HBO, 2014-heute), eine der raffiniertesten und meistdiskutierten Fernsehserien der letzten Dekade. Schon bald zeichnet sich ein dichtes Netz an kulturellen, literarischen und theoretischen Bezügen ab, in das die »wahren Detektive« eindringen müssen, um das Grauen zu beenden. Sie werden dabei ihre eigene Weltanschauung hinterfragen und sich selbst verändern. Dieses Buch bietet nicht nur eine präzise Kartierung von Stimmungen und Ereignissen, sondern ist zugleich ein überraschender Versuch, die Serie als eigenständiges philosophisches Werk zu betrachten. Anhand von True Detective als audiovisuellem Format entwirft Antonio Lucci eine »Philosophie der Medien«, indem er die spezifischen Möglichkeiten von nichttextuellen Trägermedien für das Denken aufzeigt und dabei die Frage nach ihrer Rückwirkung auf das traditionelle, schriftlich oder mündlich tradierte philosophische Wissen aufwirft.
Autorenporträt
Antonio Lucci, Studium der Philosophie und Geschichte in Rom und Triest (Promotion 2012), forscht und lehrt im Bereich der Kultur- und Religionswissenschaft an der Humboldt-Universität und an der Freien Universität in Berlin. Zu seinen jüngsten Publikationen zählen u.a. Askese als Beruf. Die sonderbare Kulturgeschichte der Schmuckeremiten (Turia+Kant: Wien 2019), (mit E. Schomacher u. J. Söffner) Italian Theory (Leipzig: Merve 2020) und (mit J. Knobloch) Gegen das Leben, gegen die Welt, gegen mich selbst. Figuren der Negativität (Winter: Heidelberg 2020). Federica Romanini studierte Philosophie in Triest und lebt als Übersetzerin für Deutsch, Italienisch und Englisch in Wien.