Woher wissen wir, dass die Titelfigur von Edgar Allan Poes berühmtem "Der Mann der Menge" in Wirklichkeit der Teufel ist? Warum griff ein Propagandafilm in der Sowjetunion auf das Alte Testament zurück? Wie greift das zeitgenössische apokryphe Kino auf sakrale Bilder zurück und was ist das Ergebnis? Wie wird ein einfacher Laib Brot in einer Gesellschaft des Wohlstands und des Überflusses zum Objekt der Begierde? Was verbindet Schuhwerbung mit Plakaten aus der Stalinzeit? - Antworten auf diese und andere Fragen finden Sie in diesem Buch. Die Publikation ist eine Sammlung von fünf Skizzen zu ganz unterschiedlichen Themen, die jedoch durch eine analoge Interpretationsperspektive verbunden sind: die Verwendung von Bezügen zur europäischen Malerei bei der Analyse und Interpretation kultureller Texte aus verschiedenen Medien (Literatur, Film, Werbeplakate). Die Autorin fordert den Leser auf, seine Vorstellungskraft für das trans-semiotische und trans-mediale Bedeutungsspiel zu öffnen, das für die moderne Kultur typisch ist - sowohl um die Tiefe und Komplexität künstlerischer kultureller Texte voll zu würdigen, als auch um sich nicht passiv von persuasiven Botschaften beeinflussen zu lassen.