Produktdetails
- Verlag: Unionsverlag
- ISBN-13: 9783293202528
- ISBN-10: 3293202527
- Artikelnr.: 11286658
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.06.2003"Trübe Wasser"
Die EU nutzt Comics als Informationsträger
fri. BRÜSSEL, 16. Juni. Das Europäische Parlament beschreitet neue Wege der Informationsvermittlung über die schwierige Materie der Europa-Politik. In dem Comic-Band "Trübe Wasser" seien die dargestellten Abenteuer zwar reine Fiktion, doch die beschriebenen Verfahren entsprächen der Wirklichkeit, heißt es in dem 40 Seiten umfassenden Band. Er wendet sich in erster Linie an jugendliche Leser. Die Heldin der Erzählung ist die attraktive Europa-Abgeordnete Irina Vega. Als engagiertes Mitglied des Umweltausschusses setzt sie sich nicht nur für eine EU-Wasserrichtlinie ein; sie schafft es auch, die kriminellen Praktiken eines Chemiekonzerns aufzudecken, der das Gesetzesvorhaben zu vereiteln trachtet. Hauptzweck des Buches sei, die Leser über die Arbeitsweise der EU-Gesetzgeber und der Lobbyisten sowie anderer Interessengruppen in Brüssel und Straßburg zu informieren, heißt es in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit im Parlament.
Der Band "Trübe Wasser" hat einigen Abgeordneten aber auch die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Sie kritisierten die Kosten und das mit der Broschüre erzeugte Bild der Parlamentsarbeit. Auch der Europäische Dachverband der Chemiebranche (Cefic) wandte sich gegen das negative Image der Branche in der EU-Publikation. Wie auch immer - die meisten Abgeordneten und EU-Kenner lobten die Publikation: Sie sei nützlich, fördere die Debatte und erkläre nicht zuletzt auch EU-Fachbegriffe, wie Mitentscheidung, Gemeinsamer Standpunkt oder Zweite Lesung. "Die EU-Gesetzgebung wirkt sich - vor allem auf den Feldern Umwelt und Wirtschaft - unmittelbar auf das Alltagsleben der Bürger und der Unternehmen aus", sagte ein Europa-Abgeordneter. Jede Form, die dies den Bürgern veranschauliche, sei zu begrüßen. Und der Volksvertreter ergänzte, daß er Irina Vega gerne als Kollegin in seiner Fraktion begrüßen würde. In einem Jahr sind die Europawahlen. Doch es ist unwahrscheinlich, daß die selbstbewußte und engagierte Comic-Frau die Ochsentour bewältigt, einen Listenplatz von den Parteizentralen zugewiesen zu bekommen. . .
Für die beste Kommunikationskampagne unter Verwendung von Comics als Informationsträger erhielt das Heft jüngst einen Preis auf dem 30. Internationalen Comic-Festival von Angoulême. Die Europäische Kommission hat in den neunziger Jahren ebenfalls mit Cartoon-Bänden versucht, das Verständnis für die Gemeinschaftspolitik zu erhöhen.
Der besprochene Band (ISBN 92-823-1663-7) kann beim Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften in L-2985 Luxemburg bestellt werden und ist kostenlos erhältlich bei der Vertretung des Europäischen Parlaments, Unter den Linden 78, 10117 Berlin oder per Fax: 030/2280-1111.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die EU nutzt Comics als Informationsträger
fri. BRÜSSEL, 16. Juni. Das Europäische Parlament beschreitet neue Wege der Informationsvermittlung über die schwierige Materie der Europa-Politik. In dem Comic-Band "Trübe Wasser" seien die dargestellten Abenteuer zwar reine Fiktion, doch die beschriebenen Verfahren entsprächen der Wirklichkeit, heißt es in dem 40 Seiten umfassenden Band. Er wendet sich in erster Linie an jugendliche Leser. Die Heldin der Erzählung ist die attraktive Europa-Abgeordnete Irina Vega. Als engagiertes Mitglied des Umweltausschusses setzt sie sich nicht nur für eine EU-Wasserrichtlinie ein; sie schafft es auch, die kriminellen Praktiken eines Chemiekonzerns aufzudecken, der das Gesetzesvorhaben zu vereiteln trachtet. Hauptzweck des Buches sei, die Leser über die Arbeitsweise der EU-Gesetzgeber und der Lobbyisten sowie anderer Interessengruppen in Brüssel und Straßburg zu informieren, heißt es in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit im Parlament.
Der Band "Trübe Wasser" hat einigen Abgeordneten aber auch die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Sie kritisierten die Kosten und das mit der Broschüre erzeugte Bild der Parlamentsarbeit. Auch der Europäische Dachverband der Chemiebranche (Cefic) wandte sich gegen das negative Image der Branche in der EU-Publikation. Wie auch immer - die meisten Abgeordneten und EU-Kenner lobten die Publikation: Sie sei nützlich, fördere die Debatte und erkläre nicht zuletzt auch EU-Fachbegriffe, wie Mitentscheidung, Gemeinsamer Standpunkt oder Zweite Lesung. "Die EU-Gesetzgebung wirkt sich - vor allem auf den Feldern Umwelt und Wirtschaft - unmittelbar auf das Alltagsleben der Bürger und der Unternehmen aus", sagte ein Europa-Abgeordneter. Jede Form, die dies den Bürgern veranschauliche, sei zu begrüßen. Und der Volksvertreter ergänzte, daß er Irina Vega gerne als Kollegin in seiner Fraktion begrüßen würde. In einem Jahr sind die Europawahlen. Doch es ist unwahrscheinlich, daß die selbstbewußte und engagierte Comic-Frau die Ochsentour bewältigt, einen Listenplatz von den Parteizentralen zugewiesen zu bekommen. . .
Für die beste Kommunikationskampagne unter Verwendung von Comics als Informationsträger erhielt das Heft jüngst einen Preis auf dem 30. Internationalen Comic-Festival von Angoulême. Die Europäische Kommission hat in den neunziger Jahren ebenfalls mit Cartoon-Bänden versucht, das Verständnis für die Gemeinschaftspolitik zu erhöhen.
Der besprochene Band (ISBN 92-823-1663-7) kann beim Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften in L-2985 Luxemburg bestellt werden und ist kostenlos erhältlich bei der Vertretung des Europäischen Parlaments, Unter den Linden 78, 10117 Berlin oder per Fax: 030/2280-1111.
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