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Willkommen in der glitzernd glamourösen Welt der Stars, in der jede Geste gedeutet, jeder Blick registriert wird. Der Serienstar Fábbio fühlt sich hier wohl, jedes Autogramm eine Bestätigung seines Erfolgs, jede Schlagzeile eine Ziffer auf seinem Konto. Sein Auftritt am Theater allerdings wird von den Kritikern belächelt - bis er sich während der Vorstellung auf der Bühne erschießt.
Die Beliebtheitswerte seiner Frau explodieren, die Medien sind begeistert. Selbstmord mit Showeffekt? Tod als Performance? Während die Presse sich überschlägt, nimmt Azucena, Chefin der Spurensicherung, die
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Produktbeschreibung
Willkommen in der glitzernd glamourösen Welt der Stars, in der jede Geste gedeutet, jeder Blick registriert wird. Der Serienstar Fábbio fühlt sich hier wohl, jedes Autogramm eine Bestätigung seines Erfolgs, jede Schlagzeile eine Ziffer auf seinem Konto. Sein Auftritt am Theater allerdings wird von den Kritikern belächelt - bis er sich während der Vorstellung auf der Bühne erschießt.

Die Beliebtheitswerte seiner Frau explodieren, die Medien sind begeistert. Selbstmord mit Showeffekt? Tod als Performance? Während die Presse sich überschlägt, nimmt Azucena, Chefin der Spurensicherung, die Ermittlungen auf und sucht hinter der Hochglanzfolie der Illustrierten nach der Wahrheit.

Ein vielschichtiges Verwirrspiel in der grellen Scheinwelt zwischen Realität und Reality-TV.
Autorenporträt
Patrícia Melo (*1962 in São Paulo) zählt zu den wichtigsten Stimmen der brasilianischen Gegenwartsliteratur. Nach ihrem Studium in São Paulo arbeitete sie beim Fernsehen. In ihrem sozialkritischen Werk, bestehend aus Kriminalromanen, Hörspielen, Theaterstücken und Drehbüchern, beschäftigt sie sich mit der Gewalt und Kriminalität in Brasiliens Großstädten. Melo wurde u. a. mit dem Deutschen Krimipreis und dem LiBeraturpreis ausgezeichnet, die Times kürte sie zur »führenden Schriftstellerin des Millenniums« in Lateinamerika. Sie lebt in Lugano.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Es ist kein schmeichelhaftes Bild von der Arbeit der brasilianischen Gesetzeshüter, das Patrícia Melo in ihrem neuesten Krimi zeichnet. Azucena, die Heldin des Romans, ist Leiterin der Spurensicherung bei der Kripo São Paulo. Sie scheint dort eine der wenigen Aufrechten zu sein, die, inmitten einer Atmosphäre von Korrumpierbarkeit und Desinteresse, an einer echten Besserung der Verhältnisse interessiert ist. Dass täglich mehrere Tote aus den Favelas gemeldet werden, dass zudem ein Serienmörder umgeht, der junge Frauen missbraucht und ermordet, sind nur Randthemen im Roman. Die ermordeten Armen werden hingenommen, während die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Ordnungskräften auf den einen spektakulären Todesfall gerichtet ist, der sich ereignet hat: Ein bekannter Telenovela-Schauspieler hat sich während einer Theatervorstellung erschossen. War es wirklich Selbstmord? Oder war der Revolver präpariert? Während Azucena mit dem Kommissar hadert, der beharrlich eine falsche Fährte verfolgt, hat sie auch noch einen Sorgerechtsstreit mit ihrem Exmann auszufechten, der sie mit ihrer eigenen Schwester betrogen hat. So mischt sich die Krimihandlung selbst mit einer gehörigen Portion Seifenopern-Drama. Oder vielleicht ist es eher umgekehrt: Diese Seifenoper ist zugleich auch ein Krimi.

© BÜCHERmagazin, Katharina Granzin (kgr)
»Ein packender Thriller über Niedertracht und Courage.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dass Rezensentin Michaela Metz Patricia Melos ersten klassischen Detektivroman mit Spannung gelesen hat, kann man in ihrem Resümee nur erahnen. Erzählt wird eine Geschichte um den Selbstmord des Realityshow-Stars Fabbio Cassio, der sich auf der Bühne erschießt, und das alles im von Korruption, Verbrechen und Vergewaltigungen geprägten Sao Paulo, so Metz. Bald ermittelt die Kommissarin Azucena, selbst mit familiären Problemen belastet und einzige Frau in einem "morbiden Macho-Universum" gegen das TV-Sternchen Cayanne, die erst durch den Tod ihres Partners Fabbio zum Star wird, fährt die Kritikerin fort. Dass die Handlung an Louis Malles Film "Das Irrlicht" angelehnt ist, verrät die Rezensentin immerhin auch.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2016

Machismo und Korruption in São Paulo

Azucena Gobbi verdankt ihren ungewöhnlichen Namen der Liebe ihres Vaters zur italienischen Oper - Azucena heißt die Zigeunerin in Verdis "Il trovatore". Auch sie, die Chefin der Abteilung Spurensicherung in São Paulo, diesem urbanen Moloch Brasiliens, hat ein starkes Temperament: für die Gerechtigkeit, für die Durchsetzung ihres Ethos überhaupt, im Polizeidienst und in ihrem chaotischen Privatleben. Die vielfach ausgezeichnete Patrícia Melo, 1962 in São Paulo geboren, lässt in ihrem Roman "Trügerisches Licht" die Leser dieser Azucena gebannt folgen. Es geht um die Ermittlungen im Fall des Todes von Fábbio Cássio, einem angehimmelten Telenovela-Star, der sich als Theaterschauspieler versucht. Auf der Bühne, wo er sich am Ende eine Pistole an den Kopf zu setzen hatte, bricht er nach dem Schuss tot zusammen, sein Gehirn spritzt bis ins Parkett.

Dieser Tod führt Azucena in mehr als einer Hinsicht in trügerisches Licht, jenseits des Scheinwerferlichts, das Fábbio Cássios öffentliche Existenz ausleuchtete. Ins Zwielicht gerät auch seine geltungssüchtige Lebensgefährtin Cayanne, die gerade in einer Reality Show mitwirkt, als er zu Tode kommt, und seine allgegenwärtige Mutter, die sich zuvor in seinem Ruhm sonnte. Aber auch über Azucena steht kein guter Stern. Neben der eigentlich bemitleidenswerten Existenz Cássios geht es für sie um den Sumpf von Verbrechen, Korruption in den Reihen der Polizei und Politik von São Paulo, es geht um Misstrauen und Verdächtigungen, die daraus resultieren, bis hinein in persönliche Vertrauensverhältnisse. Nach solchen Informationen giert die Presse, sensationslüstern einerseits, andererseits bedrohlich für die Interessen derer, die ihre Macht bedroht sehen.

Azucena ist keine makellose Heldin. Sie hält sich ihre Intuition zugute, doch die trügt sie ein ums andere Mal. Sie ist von Natur aus unterkühlt, von der Liebe zu ihrem Vater vielleicht abgesehen. Obendrein ist sie voller Angriffslust, weil ihr Ehemann sie mit ihrer jüngeren Schwester betrogen hat - was sie in einen Scheidungskampf ums Sorgerecht für ihre zwei Töchter zwingt. Die Autorin lässt Azucenas Probleme nicht neben dem Berufsalltag herlaufen; sie stellt klar, wie die Sphären von Privatem und Öffentlichem ineinandergreifen. Ähnlich den Hierarchien des Apparats, dem selbstbestimmt handelnde Frauen unwillkommen sind, steht auch Azucenas Trennung von ihrem Mann im Zeichen des gut eingespielten Machismo. Am Ende findet Azucena den Mörder Fábbio Cássios. Sie bezahlt einen bitter hohen Preis, am eigenen Leib, für einen vermeidbaren Fehler, hätte sie auf sich selbst Rücksicht genommen. Ein packender Thriller über Niedertracht und Courage.

rmg

Patrícia Melo: "Trügerisches Licht". Kriminalroman.

Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Barbara Mesquita. Tropen Verlag, Stuttgart 2016. 320 S., br., 14,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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