nicht einseitig, sondern unvermeidbar - - und absolut empflehlenswert
David Cay Johnston, einer der renommiertesten amerikanischen Investigativjournalisten, Pulitzerpreisträger und ausgesprochener Trumpkenner, beschäftigt sich schon intensiv seit 1988 mit dessen Geschäften, Steuerhinterziehungen
oder anderen Straftaten und hat bereits andere Bücher dazu herausgegeben.
„Trump im Amt“ beginnt,…mehrnicht einseitig, sondern unvermeidbar - - und absolut empflehlenswert
David Cay Johnston, einer der renommiertesten amerikanischen Investigativjournalisten, Pulitzerpreisträger und ausgesprochener Trumpkenner, beschäftigt sich schon intensiv seit 1988 mit dessen Geschäften, Steuerhinterziehungen oder anderen Straftaten und hat bereits andere Bücher dazu herausgegeben.
„Trump im Amt“ beginnt, was ich sehr zu schätzen weiß und häufig vermisse, mit einem längeren Vorwort, das speziell für die deutschen Leser verfaßt wurde.
Johnton beschreibt in diesem Buch auch kurz die Verhältnisse, in denen Trump aufwuchs, als Enkel
eines deutschen Deserteurs, der im ausgehenden 19. Jahrhundert sein Geld mit dem Betreiben mehrerer Bordelle im Yukon-Territorium verdiente, von seinem Vater, bei dem er von Kindesbeinen die Verstrickung mit der Mafia und Gestzesumgehung als Alltag erlebte.
Über einige seiner eigenen Geschäfte samt der zweifachen Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, seiner ausbleibenden Zahlungsmoral gegenüber Zulieferern oder illegaler 4$-Bauarbeitern seiner Immobilien, auch bereits vor seiner Wahl zum Präsidenten liest man, aber hauptsächlich erfährt man über sein Handeln während des ersten seiner Amtsjahre.
Ob nun durch sein Amt gesteigerte enormen Umsätze in seinen Hotels oder auf seinen Golfplätzen, die durch politisch bedingte Treffen mit ihm aus großzügig bemessenen Spesengeldern gleichzeitig sein Wohlwollen erkaufen oder finanzielle Zugewinne seiner Familienangehörigen, beispielsweise 40 blitzschnell seiner Tochter zugesprochene Patente in China, weil eine Hand die andere wäscht....., zahlreich sind die fundierten Beispiele der Vorteilsnahme im Amt. Zudem liest man, wie Trump verschiedene Stellen besetzte, welche Wahlversprechen er nun ignoriert bzw. zuwider handelt, beispielsweise durch Löschung oder Einstellen verschiedener Websites mit Offenlegungen z.B. von tödlichen Arbeitsunfällen, über Arbeitsrecht, Sicherheit am Arbeitsplatz, Steuerpolitik, Klima- und Umweltpolitik, über Bündnisse, die er gekündigt hat.
Johnston zeigt an einer unbeschreiblichen Vielzahl an Beispielen belegter Begebenheiten, darunter auch Sprach- und Twitteräußerungen Trumps, der keine moralischen Grenzen kennt und stets sich und seinen persönlichen Vorteil im Focus hat, also von Geldgier und Narzismus angetrieben wird und seinen Weg ohne Rücksicht auf Verluste, und unter Androhung von atomarer Waffengewalt durchsetzt und bezeichnet ihn als personifizierte Kakistokratie und Kleptokratie.
Johnstons Versuch, Trumps Handeln als Präsident, das uns immer nur in kurzen, aus dem Zusammenhang genommenen Fetzen erreicht, zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, finde ich äußerst gelungen und aufschlussreich.